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Neubau-ProjektEin Ausrufezeichen für Magdeburg

Echte Hochhäuser sind in Magdeburg lange nicht mehr gebaut worden. Das könnte sich bald ändern.

Von Martin Rieß 02.07.2016, 01:01

Magdeburg l 61,5 Meter soll ein neues Hochhaus in Magdeburg in wenigen Jahren in die Höhe ragen. In einem neuen Luisencarré im nördlichen Stadtzentrum soll der Luisenturm mit 19 Voll- und einem zurückgesetzten sogenannten Staffelgeschoss finden. Bauherr ist die Magdeburger Wohnungsgenossenschaft.

In dem Hochhaus und den benachbarten Gebäuden an der Kreuzung Erzbergerstraße/Virchowstraße sollen insgesamt 120 Wohnungen sowie rund 700 Quadratmeter Gewerbefläche für etwa 30 Millionen Euro entstehen. Genossenschaftsvorstand Thomas Fischbeck sagt: „Wir möchten mit diesem Gebäude einen Beitrag zur Revitalisierung der nördlichen Altstadt leisten.“

Gebaut werden soll ab 2018 auf dem Gelände, auf dem sich bis vor wenigen Jahren zwei 16-Geschosser befanden und wo heute ein Parkplatz angesiedelt ist. Voraussetzung für den Hochhausbau ist die Zustimmung aus Kommunalpolitik und Verwaltung.

Das höchste Wohnhaus in Magdeburg wird der Luisenturm nicht sein: Überragt wird es vom 65 Meter hohen Hochhaus in der Jakobstraße. Die zu DDR-Zeiten gebauten 16-Geschosser sind knapp 60 Meter hoch. Zum Vergleich: Das Volksstimme-Hochhaus in der Bahnhofstraße ist 45 Meter hoch, der Katharinenturm im Breiten Weg misst 42 Meter. Überragt werden sie alle vom 104 Meter hohen Nordturm des Magdeburger Doms.

Mit der Gestaltung der Fassade würde auch ein älteres Stück der Stadtgeschichte wieder aufgenommen. An der Stelle des derzeitigen Parkplatzes befand sich nämlich die Bastion Magdeburg. Die zackigen Fassaden, die aus der Außenmauer hervorspringen, erinnern an jene Winkel, die Festungsbauwerke der vergangenen Jahrhunderte charakterisiert haben.

Als Höhepunkt zwischen Campustower am Universitätsplatz und City Carré war in der Genossenschaft zwischenzeitlich auch schon von einem City-Tower die Rede. Oder in Erinnerung an die Bastion Magdeburg von einem Magdeburg-Turm. Jetzt aber also: Luisenturm und Luisencarré. Der Grund: Mit Königin Luise werde eine Verbindung zu jener preußischen Königin aufgenommen, die in der Vergangenheit sich in weiten Teilen der Magdeburger Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut hatte und deren Denkmal inzwischen auch wieder in den Geschwister-Scholl-Park zurückgekehrt sei. Und der Name Luise scheint gut zu harmonieren mit Katharina, der ein paar Meter weiter der Katharinentum der Wobau im Breiten Weg gewidmet ist, so die Argumentation von Thomas Fischbeck.