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Neue Ausschreibung Magdeburg will Uniplatz-Verkauf stoppen

Die Stadt Magdeburg will die Verkaufsverhandlungen und damit auch die Pläne für eine Neubebauung der Uniplatz-Ostseite stoppen.

Von Martin Rieß 11.02.2017, 00:01

Magdeburg l Vor Monaten berichtete die Magdeburger Volksstimme über Pläne zum Verkauf der Ostseite des Universitätsplatzes. Zwei Investoren hatten sich nach jahrelangen Ausschreibungen als potenzielle Kandidaten herauskristallisiert. Doch offenbar möchte die Stadtverwaltung den Verkauf platzen lassen.

In einer Nachfrage der Volksstimme zum Stand der Dinge heißt es: „Derzeit wird dem Stadtrat ein Entscheidungsvorschlag zugeleitet, der darauf ausgerichtet ist, das Vermarktungsverfahren für den Universitätsplatz Ostseite abzubrechen und das Grundstück neu auszuschreiben.“

Die erneute Ausschreibung sei notwendig, weil der Verwaltungsausschuss des Stadtrates weitere zusätzliche Kriterien beschlossen hat, die bei einer Verkaufsentscheidung berücksichtigt werden müssen.

Gemeint ist mit diesen Kriterien offenbar, dass der zwischenzeitlich ins Leben gerufene Gestaltungsbeirat deutlich gemacht hatte, welche Anforderungen er aus städtebaulicher Sicht an eine Neubebauung des Filetstücks auf dem Immobilienmarkt für unabdingbar hält. Dabei geht es nicht unbedingt um die Wohlgestalt von Fassaden, sondern vor allem um die Funktionalität des Bereichs, der nichts weniger als der Schnittpunkt des Universitätscampus mit der Magdeburger Innenstadt werden würde. Wegebeziehungen und Nutzungen der verschiedenen Stellen in dem zu bebauenden Bereich können in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen.

Angeregt worden war auch ein Wettbewerb, der – entgegen den von Fachverbänden oft genannten Vorteilen des besten Ergebnisses aus einer Reihe von Vorschlägen für einen einzelnen Preis – oft als Kostenbelastung empfunden wird.

Auf jeden Fall soll der Verkauf des Geländes auf der Ostseite des Universitätsplatzes nicht allein für neues Leben auf einem Platz sorgen, der bislang kaum zum Verweilen einlädt. Der Verkauf soll zudem Geld in die Kassen der Stadt spülen, die mit verschiedenen Bauprojekten derzeit eine Reihe von Vorhaben schultern muss.

Ob der Geldsegen allerdings bei einem Neustart des Verfahrens tatsächlich eintritt, ist unklar. Denn ob eine Neuausschreibung des Geländes derweil bei den bisherigen Gesprächspartnern für Begeisterung sorgt, darf bezweifelt werden: Sie haben entsprechend den bisherigen Vorgaben Geld in die Planungen investiert. Zwar geben sie sich auf Nachfrage der Volksstimme wortkarg. Doch durchaus denkbar ist, dass sie bei einem „Alles auf Start“ ihre Position gerichtlich prüfen lassen und gegebenenfalls Forderungen an die Stadt stellen.