Neue Ausstellung Hör mal, Telemann!

Im Gartenhaus im Magdeburger Klosterbergegarten ist eine neue Ausstellung zu sehen - und zu hören. "Hör mal, Telemann", so der Titel.

Von Christina Bendigs 18.05.2017, 01:01

Magdeburg l Magdeburg ist um eine Attraktion reicher. Im Gartenhaus des Gesellschaftshauses im Klosterbergegarten ist ab sofort die Ausstellung „Hör mal, Telemann!“ geöffnet.

Sie nähert sich dem Magdeburger Barock-Komponisten nicht über Reliquien aus dessen Leben, sondern vor allem über Musik und Stationen zum Experimentieren. Deshalb sollten Besucher vor allem die Bereitschaft mitbringen, sich auf die vielen akustischen Impulse einzulassen, die einen umfassenden Einblick in Telemanns Lebensweg und sein musikalisches Schaffen geben.

Und das ist nicht schwer. Denn die einzelnen Stationen sind sehr abwechslungsreich gestaltet – hier heißt es Ausprobieren, da heißt es Knobeln und an wieder anderen Stationen können die Besucher einfach genießen.

Am Touch-Tablet beispielsweise komponieren die Gäste der Ausstellung wie der Meister. Denn dort gilt es, die Ouvertüre von Telemanns berühmter Hamburger Admiralitätsmusik in die einzelnen Orchesterstimmen zu zerlegen. Telemann war gern in Europa unterwegs – und ließ sich von musikalischen Einflüssen aus einzelnen Ländern inspirieren. Ob diese auch heute noch erkennbar sind, können die Besucher testen, indem sie Musikzitate nach italienischem, französischem und polnischem Stil ordnen.

An der Station „Bach, Händel oder Telemann?“ lautet die Aufgabe, die drei Großen voneinander zu unterscheiden. Wer auf der Kantatenbank einfach mal hineinhört und den Blick durch den Raum schweifen lässt, wird an Aufstellern auf Zitate Telemanns stoßen. Alle Elemente sind sowohl in Deutsch als auch in Englisch erklärt. Der spielerische Aspekt stand von Anfang an im Fokus.

Gestaltet wurde die Ausstellung vom Telemannzentrum, dem Kulturbüro und der Firma Unikatum aus Leipzig. Das Team stattete auch den Leipziger Zoo und das Leipziger Kindermuseum mit interaktiven Ausstellungen aus.

70.000 Euro wurden in die Magdeburger Ausstellung investiert, die für Kinder ab dem 8. Lebensjahr ebenso geeignet ist wie für Erwachsene aller Altersgruppen, und das bei freiem Eintritt. Viele Touristen sollen in dem Refugium einen Einblick in Telemanns Leben erhalten, aber auch auf den Besuch vieler Magdeburger hoffen die Initiatoren.

Dass als Ort für die Ausstellung das Gartenhaus auserkoren wurde, kommt nicht von ungefähr. Telemann war im hohen Alter ein Gartenfreund. Doch ganzjährig ist die Ausstellung dort nicht zu sehen, weil es im Winter zu kalt wird und zu teuer, die Räume zu beheizen. Doch bis zum 15. Oktober 2017 sind Besucher vorerst willkommen. Danach könnte die interaktive Ausstellung an einem anderen Ort gezeigt werden, in einem Museum zum Beispiel. Die Initiatoren hoffen, dass sich ein Ausstellungsort finden wird.

Ergänzt wird die Ausstellung bis zum 27. August von einer Korrespondenzausstellung im Kloster Unser Lieben Frauen. Dort hat der Klangkünstler Oliver Schneller die „Telemann Sphere“ installiert.