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Neues Vereinsdomizil Soziale Mitte findet ihre Mitte

Der Verein "Soziale Mitte" feiert den ersten Geburtstag seiner Einrichtung in Magdeburg-Salbke.

Von Christina Bendigs 06.11.2016, 08:30

Magdeburg l Als sie vor einem Jahr ihr neues Domizil an der Straße Alt Salbke bezogen, hätten Yvonne Hofmann und ihre sieben Mitstreiter nicht erwartet, dass ihr Sozialfundus innerhalb weniger Wochen so gut angenommen werden würde. Zum einjährigen Bestehen der Einrichtung erklärte die Ehrenamtliche gestern stolz, dass die Einrichtung sich selbst trage – etwa durch den Verkauf von Kleidern oder Möbeln zu sehr geringen Preisen – und nicht gefördert werden müsse.

Regelmäßig zu den Öffnungszeiten sind etwa 20 bis 30  Besucher dort, die in der Sozialen Mitte vor allem eines finden: Hilfe in allen Lebenslagen. „Wir helfen beim Ausfüllen von Formularen, begleiten unsere Besucher bei Bedarf zum Arzt, unterstützen bei der Anmeldung von Kindern in der Schule und bei vielem anderen mehr“, sagt Yvonne Hofmann.

Den Verein Soziale Mitte gibt es schon viel länger – seit 2012. Doch das frühere Domizil war schwer zu erreichen. Von der Straßenbahnhaltestelle aus musste man noch knapp 20 Minuten zu Fuß laufen. Als dann im vorigen Jahr eine große Spende kam, konnten die Betreiber der Sozialen Mitte endlich umziehen. „Unsere ersten Besucher hier waren Serben und Rumänen“, erinnert sich Yvonne Hofmann, vereinzelt kamen auch deutsche Familien. Dann entdeckte schließlich ein Flüchtling die Einrichtung und „von da an haben uns die Leute die Bude eingerannt“, sagt sie.

In den Räumlichkeiten wird Deutsch geübt oder einfach mal geplaudert, aber vor allem geholfen. Und so geht es dort multikulturell zu. Ob Syrer, Afghanen, Türken, Bulgaren, Rumänen – zahlreiche Nationalitäten sind dort vertreten. So ging es auch gestern zum ersten Geburtstag international zu – ein großes Buffet mit allerhand Speisen spiegelte das ebenfalls wider.

Die Soziale Mitte hat montags von 12 bis 17 Uhr, dienstags bis donnerstags von 10 bis 17  Uhr und freitags von 9 bis 16  Uhr geöffnet. Die Ehrenamtlichen seien allesamt Hartz-IV-Empfänger, „aus unterschiedlichsten Gründen“, sagt Yvonne Hofmann.

„Wir haben alle selbst schwere Zeiten hinter uns“, erklärt sie, „und wir wurden nicht allein gelassen.“ Mit der Sozialen Mitte versuchen sie, etwas zurückzugeben, ebenfalls Hilfe zu leisten. Die Dankbarkeit, die ihnen dabei entgegengebracht wird, sei das Schönste an ihrer Berufung.