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Neujahrsfest Chinesen feiern Jahr des Hahns

Magdeburger Chinesen haben am Sonnabend das Neujahrsfest gefeiert.

Von Christina Bendigs 06.02.2017, 00:01

Magdeburg l Das chinesische Frühlings- oder Neujahrsfest ist eines der wichtigsten Feste für viele chinesische Familien. „Das Land ist groß, viele Menschen wohnen nicht in ihrer Heimat“, erzählt Xiaogin Xu. Doch zum Neujahrsfest kommt die ganze Familie zusammen. „Peking ist dann wie leergefegt“, ergänzt ihr Mann Lei Kuo. Denn viele Menschen arbeiten zwar in der chinesischen Hauptstadt, stammen jedoch nicht von dort. Er und seine Frau leben noch viel weiter entfernt von der Heimat in Deutschland. Klar, dass sie beim chinesischen Neujahrsfest des Vereines Sachsen-Anhalt China-Centrum am vergangenen Sonnabend dabei waren, um in einer größeren Gemeinde in das Jahr des Hahnes hineinzufeiern.

In ihrer Heimat essen die Familien zusammen und für die Kinder gibt es kleine Geldgeschenke. Und natürlich gehört auch ein Feuerwerk dazu. Xiaogin Xu freut sich immer auf diese Zeit, denn dann kommt seit vielen Jahren ihre Mutter zu Besuch.

Auch Ruichen Lin feiert das Neujahrsfest in diesem Jahr nicht in der Heimat. Sie ist chinesische Austauschstudentin an der Otto-von-Guericke-Universität und beschreibt ähnliche Bräuche wie ihre Landsleute. Das Jahr des Hahnes oder auch Feuervogels, das die Chinesen am Wochenende auch in Magdeburg offiziell einläuteten, steht für kühne Visionen, das Gespür für Trends und Geschäfte, außerdem für Fleiß. Allerdings glaubt längst nicht jeder an diese Bedeutungen. Für einige Chinesen ist es auch einfach nur ein Zeichen.

Das Neujahrsfest, das der Verein Sachsen-Anhalt China-Centrum seit Jahren in Kooperation mit der Landeshauptstadt organisiert, ist aber nicht nur für Chinesen gedacht. Häufig laden sie Freunde oder Geschäftspartner zu den Feierlichkeiten ein. In diesem Jahr gab es am Nachmittag bereits einen offiziellen Neujahrsempfang, während die Abendveranstaltung in der Uni eher dem unterhaltsamen Teil des Tages vorbehalten war. Dennoch: Mit dem Fest sollen auch Magdeburger einen Einblick in die chinesische Kultur erhalten, sagt Songtao Xie als Vereinsvorsitzender des China-Centrums. Denn häufig wüssten Deutsche noch recht wenig über die chinesische Kultur. Wichtig sei dies allemal, da gerade auch Magdeburger Wirtschaftsunternehmen enge Kooperationen mit chinesischen Firmen unterhalten, sagt Songtao Xie. Und die Beziehungen nehmen zu, bestätigt er. Aber es gebe auch schon langjährige Beziehungen, von denen bislang nur niemand gewusst habe. Durch das China-Centrum, das nicht nur als kulturelle, sondern auch als Wirtschaftsplattform fungiert, sei erst offenbar geworden, wie viele Kooperationen es bereits gibt. Darum bemüht sich seit Jahren auch das Wirtschaftsdezernat der Landeshauptstadt Magdeburg.

Einige, die sich in der chinesischen Kultur schon ziemlich gut auskennen, sind die Sportler des VfL Wolfsburg. Die waren am Wochenende wie seit vielen Jahren wieder vor Ort und führten beim Programm die traditionellen Drachen- und Löwentänze vor. Erlernt haben sie das bei einem Experten: Linfang Zhang. Der hat das Fach an einer Sporthochschule studiert und früher sogar an Meisterschaften teilgenommen. Die Sportler freuen sich immer auf das chinesische Neujahrsfest, denn das ist die Gelegenheit, ihren Sport zu präsentieren, sagt Anke Zhang. Aber auch bei anderen öffentlichen Veranstaltungen wie Volksfesten wird der Drachentanz gezeigt.