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Privat-Museum DDR-Alltag bis unter das Magdeburger Dach

Wie war der Alltag in der DDR? Im kleinen Museum von Wolfgang Cleve kann man es in Magdeburg herausfinden.

Von Peter Ließmann 04.01.2017, 00:01

Magdeburg l Wer mit Wolfgang Cleve durch sein DDR-Museum geht, sollte Zeit mitbringen. Der leidenschaftliche Sammler hat viele Tausend Dinge des DDR-Alltags zusammengetragen und präsentiert sie mit viel Liebe zum Detail. „Hier ist eine kleine Eisdiele, die Thermobehälter habe ich für acht Euro bekommen.“ Es gibt ein Lebensmittelgeschäft, eine Werkstatt, ein Arzneiregal, Kaffeesorten, Konserven, Gläser, Zucker-, Mehl- und Puddingtüten. Unterhaltungs-Elektronik „Made in GDR“ und Fotoapparate mit den passenden Orwo-Filmrollen, Kinderspielzeug und Kochbücher - dem Besucher kann man nur zurufen: Erinnerst du dich an irgendein DDR-Konsumgut, bei Wolfgang Cleve wirst du es finden.

2005 hat der Alt-Olvenstedter das Haus von seinem Großvater übernommen - und angefangen zu sammeln. „Einiges hatte ich, und ich dachte mir, bevor diese vielen Sachen weggeworfen und vergessen werden, trag ich sie für ein Museum zusammen“, sagt Wolfgang Cleve. Und wo bekommt er die Sachen her? „Aus dem Internet, sozusagen“, erklärt er seinen enormen Bestand. Auf Flohmärkte oder Ähnliches geht er nicht. „Das ist nicht notwendig. Sehr viel wird im Internet angeboten, und ich kaufe das, was auch einigermaßen erschwinglich ist.“ Alles was mit Politik oder „bewaffneten Organen“ zu tun hat, interessiert ihn dabei nicht. Oft schreibt Wolfgang Cleve auch Firmen an, ob sie noch Restbestände aus DDR-Zeiten haben. Manchmal bekommt er tatsächlich Originale, manchmal auch nur Produkt-Etiketten. „Daraus mache ich dann etwas, was dem Original sehr ähnlich sieht.“ Und im Internet ist Wolfgang Cleve auch mit anderen DDR-Alltags-Museen vernetzt. „Das ist gut, um zu tauschen.“ Verkauft wird aus der Sammlung nichts.

Durchgezählt hat er seine Sammlung noch nicht, „das würde Monate dauern“. Und praktischerweise steht ihm ein ganzes Haus mit Gartenlaube und Schuppen zur Verfügung. Denn sein Museum braucht viel Platz. „Na ja, langsam wird es eng, aber mal sehen, wann Schluss ist?“

Besichtigen kann man das DDR-Museum auch, allerdings nur nach Vereinbarung. Auf der Internetseite www.mein-kleines-ddr-museum.de  findet man alle Kontaktdaten.