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Rattengift Hund stirbt an Vergiftung

Warum musste Apollo sterben? Diese Frage beschäftigt Hundebesitzer Dirk Krämer aus Magdeburg. Sein Dobermann ist an Rattengibt gestorben.

Von Christina Bendigs 07.05.2016, 01:01

Magdeburg l Es dürfte der Alptraum eines jeden Hundebesitzers sein, wenn der eigene Hund elendig zugrunde geht. Dirk Krämer aus Rothensee musste das erleben. Sein Hund hatte offenbar Rattengift gefressen und ist daran gestorben. Dieses Gift schädigt die Leber, erzählt er. Nun will Dirk Krämer seinen Fall öffentlich machen. Denn er fürchtet, dass es weitere Angriffe auf Hunde in seiner Nachbarschaft geben könnte.

Doch von Anfang an: Am 24.  April stellte Dirk Krämer fest, dass es seinem Rüden nicht mehr gut ging. „Er hat nicht mehr gefressen“, sagt er. Am 26.  April brachte er ihn zum Arzt. „Es gab drei Möglichkeiten als Ursache für das schlechte Befinden meines Hundes: entweder ein Milztumor, eine Entzündung oder eben eine Vergiftung“, erzählt er, was er beim Tierarzt erfahren hat. Der Arzt testete das Blut des Hundes und stellte fest: Es war eine Vergiftung durch Rattengift. Das Bittere: Selbst wenn man weiß, dass das Tier Gift gefressen hat, kann der Arzt relativ wenig tun. Er legte ihn an einen Tropf. Doch Apollo schaffte es nicht. In der Nacht zum 3.  Mai ist er gestorben. Nicht nur Dirk Krämer ist tief betroffen. Auch sein zweiter Hund, eine Golden-Retriever-Hündin, sei völlig fertig. Apollo sei nachts im Treppenhaus verstorben. Sie habe am nächsten Morgen neben ihm gesessen.

Dass der Hund das Gift irgendwo außerhalb des Grundstückes gefressen haben könnte, glaubt Dirk Krämer nicht. Denn das 3000 Quadratmeter große Gelände der Familie habe genügend Auslaufmöglichkeiten für Apollo geboten, der das Grundstück bewachte, und nicht Gassi geführt wurde.

Unwahrscheinlich ist auch, dass der Dobermann sich an vergifteten Ratten selbst die Vergiftung zugezogen haben könnte. „Der Tierarzt hat gesagt, dazu hätte er schon 20 vergiftete Ratten fressen müssen“, berichtet Krämer.

Der Hundehalter räumt ein, auf seinem Grundstück selbst auch Rattenköder ausgelegt zu haben. Allerdings in einem Hühnerstall. „Das Gift befindet sich wie vorgeschrieben in einer Plastikbox, ist darin fest verankert“, sagt er. Um dorthin zu gelangen, hätte Apollo zudem zwei verschlossene Türen überwinden müssen. „Das hätte er nicht gemacht“, ist sich Krämer sicher.

Er vermutet nun, dass irgendjemand im Vorbeifahren oder -gehen das Gift auf das Grundstück geworfen hat. „Der schnellere Hund, Apollo, hat es sich geschnappt und ist daran elendig zugrunde gegangen“, erzählt Krämer von seinen Vermutungen. Die Nachbarn schließt er als Täter aus. „Viele haben hier Hunde“, sagt er. Doch wenn ein Fußgänger oder Radfahrer an jedem Grundstück angebellt wird, könne das schon auch mal nerven, meint Krämer.

Er hat sich mit seinem Fall deshalb auch an die Polizei gewendet und Anzeige erstattet. Die Beamten bestätigen gegenüber der Volksstimme, dass die Anzeige vorliege.

Allerdings sagen auch sie, dass der Besitzer des Hundes eingeräumt habe, dass auf seinem Grundstück Rattenköder ausgelegt seien. Eine heiße Spur gebe es nicht. Die Beamten ermitteln.