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Raumprobleme Schule platzt aus allen Nähten

In der Grundschule „Am Brückfeld“ in Magdeburg wird es eng. Bis zu 29 Abc-Schützen müssen ab dem neuen Schuljahr in einer Klasse lernen.

Von Michaela Schröder 08.05.2016, 11:14

Magdeburg l Zur Entlastung von vier überfüllten Grundschulen wurden Ende Februar notgedrungen die Schuleinzugsbereiche in Magdeburg neu geordnet. Betroffen ist auch die Grundschule „Am Brückfeld“. Doch die Entlastung existiert nur auf dem Papier. Im kommenden Schuljahr 2016/17 werden 52 Kinder in der Brückfelder Grundschule eingeschult, sechs Kinder verweilen in der Flexiblen Schuleingangsphase. Das bedeutet, bis zu 29 Abc-Schützen müssen ab dem neuen Schuljahr in einer Klasse lernen. Fest steht, dass die Schule mehr Kinder aufnehmen muss, als sie von ihren Räumlichkeiten her eigentlich könnte.

„Die Zahl der Einschüler entwickelt sich seit zwei Jahren nach oben“, berichtet Gabriele Schliephake, Leiterin der Grundschule „Am Brückfeld“. 66 Erstanmeldungen liegen der Schulleiterin schon für das Schuljahr 2017/18 vor. Nicht berücksichtigt werden hier Kinder, die die Schuleingangsphase wiederholen.

Die Grundschule arbeitet zweizügig, was heißt, dass es in jedem Jahrgang zwei Klassen gibt. Die räumlichen Kapazitäten sind weitgehend erschöpft, die Eröffnung neuer Klassen also nicht möglich. Es gibt acht Klassenräume und zwei Multifunktionsräume.

Bundestagsabgeordneter Tino Sorge (CDU), Landtagsabgeordneter Tobias Krull (CDU) und CDU-Stadtrat Manuel Rupsch verschafften sich bei einem Vor-Ort-Termin einen Überblick über die Situation der Grundschule. „Es ist ein Unterschied, ob man einen Fall nur aus der Aktenlage kennt oder sich ein Bild vor Ort macht“, sagte Tino Sorge während des Besuches.

Die Schülerzahlen werden laut Gabriele Schliephake weiter steigen. „In Ostelbien wird kräftig gebaut, u. a. in Friedensweiler und Puppendorf werden weitere Eigenheimsiedlungen erschlossen“, so die Schulleiterin. Zudem wurde im Einzugsbereich der Brückfelder Grundschule eine Flüchtlingsunterkunft errichtet. „Die Kinder müssen beschult werden. Uns fehlen jedoch die Räumlichkeiten für eine Sprachklasse“, erzählt Gabriele Schliephake.

Die Frage, wo die zusätzlichen Schüler unterkommen sollen, droht zu einer Hängepartie zu werden. „Der Förderlehrer arbeitet schon jetzt meist auf dem Flur oder im Computerkabinett, die Pädagogische Mitarbeiterin hat keinen Raum, das Lehrerzimmer bietet für die Kollegen keinen Arbeitsplatz und es fehlt ein Internetanschluss“, zählt Gabriele Schliephake auf. Zudem mangelt es an ausreichend Platz für Unterrichtsmaterialien.

Um die Platzprobleme kurzfristig zu lösen, schlägt die Brückfelder Schulleitung einen Containerbau hinter dem Schulhaus vor. Auch eine Umnutzung des ehemaligen Heizhauses an der Schule oder dessen Abriss kann sich Gabriele Schliephake vorstellen. Doch schlussendlich müssen die Behörden darüber entscheiden.

„Sollte sich doch der Neubau einer Schule im ostelbischen Raum als notwendig erweisen, wäre dieser auch auf dem an unsere Schule angrenzenden Gebiet, welches der Stadt gehört, möglich“, schlägt Gabriele Schliephake vor. Für die Schulleiterin ist es vor allem wichtig, eine langfristige Planungssicherheit zu haben. „Wir beginnen bereits eineinhalb Jahre vor der Einschulung mit den Kindern zu arbeiten und sie auf den Schuleintritt vorzubereiten“, so die Schulleiterin. Schon jetzt musste die Schulleitung aufgrund der kurzfristigen Änderung der Schuleinzugsbereiche Eltern und Kinder wieder wegschicken.

Die Situation der Brückfelder Grundschule ist der Stadtverwaltung bekannt. „Vorschläge zur Lösung sind Bestandteil der jetzt von der Verwaltung vorgelegten Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung“, erklärt Michael Reif auf Volksstimme-Nachfrage. Diese steht in den kommenden Wochen auf der Tagesordnung der zuständigen Ausschüsse und wird abschließend im Stadtrat beraten.