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Reise-MitbringselPersonalausweis nach 13 Jahren wieder da

Vor 13 Jahren verlor eine Magdeburgerin am Kap der Guten Hoffnung ihren Ausweis. Jetzt ist er wieder da.

Von Stefan Harter 25.10.2016, 01:01

Magdeburg l Da ist er wieder. Dass sie ihren Personalausweis nach so langer Zeit noch einmal in den Händen halten würde, hätte Evelin Höpfner nie für möglich gehalten. 2003 hatte sie ihn nach einer Pavianattacke mitsamt Portemonnaie am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika verloren, vor gut zwei Wochen fand ihn dort Thoralf Kellerstrass wieder.

Die so schon kuriose Geschichte wird umso unwahrscheinlicher, da sowohl Besitzerin als auch Finder des Dokuments aus Magdeburg kommen. Nach der Rückkehr von seinem Südafrika-Urlaub trafen sich die beiden vor einigen Tagen, um das gute Stück zu übergeben.

Dabei stellten die beiden fest, dass die Zahl der Zufälle noch größer ist. Denn ein Freund von Thoralf Kellerstrass lebt just in jener Wohnung, in der Evelin Höpfner wohnte, als sie damals den Ausweis verlor. Heute wohnt er über ihr. Sie war erst im Juli dieses Jahres an ihre damalige Adresse zurückgezogen und konnte nur dadurch so schnell ausfindig gemacht werden.

Und auch Freundin Sonja, die den Affenangriff damals miterlebte, kennt einen Freund des Finders. „So klein ist die Welt“, sagt der. „So viele Zufälle gibt‘s doch gar nicht“, meint sie.

Auf seinem Handy zeigt er Evelin Höpfner, wo genau er ihren Ausweis gefunden hat. Seit damals hat sich einiges verändert. „Die Plattform, die auf Ihren Fotos zu sehen war, gibt es nicht mehr“, berichtet er ihr. Dafür wurde ein neuer Treppenabstieg zum Strand angelegt. Weil der aber zu weit weg war, kletterten Thoralf Kellerstrass und seine Frau und Tochter einfach die Steilküste hinauf. „Die Frauen schimpften schon, was ich da für einen Weg ausgesucht hatte. Ich krabbelte auf allen vieren, da lag er auf einmal vor mir“, erzählt er.

Er steckte ihn erst mal in die Hosentasche und schaute erst oben angekommen genauer hin. „Als ich dann Landeshauptstadt Magdeburg las, war ich baff“, erinnert er sich.

Eigentlich wollte er die Eigentümerin des Ausweises einfach so überraschen und an ihrer Tür klingeln. Doch seine Tochter meinte, dass es eine tolle Geschichte für die Zeitung wäre und behielt recht. Nach dem Artikel in der Volksstimme meldeten sich bei beiden Freunde und Arbeitskollegen und teilten ihre Freude über die unglaubliche Geschichte. „Einige meinten, ich sollte Lotto spielen“, erzählt er lachend.

„Nächstes Jahr geht es nach Namibia“, kündigt Thoralf Kellerstrass an. Mal sehen, was er dann dort finden wird.