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Schule Mit Piratenmünzen zum Lernerfolg

Mit einer Schatzkiste voller Piratenmünzen hat in Magdeburg eine Lehrerin ihre Schüler zu mehr Eigeninitiative gebracht.

Von Stefan Harter 20.02.2018, 01:00

Magdeburg l „Wie bekommt man die Schüler dazu, mehr Eigeninitiative zu zeigen?“, dachte sich Gaby Zierau, Lehrerin für Geografie und Geschichte an der Neuen Schule Magdeburg. Weil es im Unterricht gerade um die Entdeckung Amerikas ging, kam ihr die Idee zum Piratenschatz, der den Schülern als Ansporn für das eigenständige Arbeiten dienen sollte.

Die Jungen und Mädchen der Klasse 7b sollten diesen Schatz aber nicht etwa durch gute Leistungen quasi als Belohnung verdienen. Vielmehr geht es bei dem von Gaby Zierau erdachten System darum, seinen Münzenvorrat zu behalten. „Ich habe jedem Schüler je nach Leistungsstand eine bestimmte Menge Münzen gegeben“, erzählt sie. Die guten Schüler bekamen weniger, jene mit mehr Hilfsbedarf mehr Goldstücke.

Als Aufgabe gab es die These, dass die Entdeckung Amerikas Auswirkungen auf die Ureinwohner sowie Europa hatte, die bis heute zu spüren sind. Dies sollten die Schüler so genau wie möglich belegen und dazu ein sogenanntes Lapbook erstellen. Dabei handelt es sich um eine Art interaktives Plakat, bei dem durch das Öffnen von Klappen immer neue Infos preisgegeben werden.

Wollten die Schüler nun beispielsweise eine Gliederung vorgegeben haben oder Gestaltungsvorschläge für ein Lapbook sehen, mussten sie dafür mit ihren Münzen zahlen, erzählt Gaby Zierau. Weil es aber für nicht ausgegebene Münzen Zusatzpunkte gab, waren alle Schüler natürlich darauf bedacht, ihren Vorrat so wenig wie möglich zu nutzen.

Lena Wasgien und Paula Volkmann mussten zum Beispiel feststellen, dass sie bei der Gliederung Hilfe brauchen, wie sie erzählen. Dafür sparten sie aber Ausgaben, indem sie sich selbst wichtige Seiten im Buch heraussuchten oder weiterführende Materialien organisierten. „Es war etwas ungewohnt, mit den Münzen anzukommen. Wir finden aber, dass es eine gute Idee ist“, sagt Paula Volkmann.