1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Neubau der Förderschule gesichert

Schulstreit Neubau der Förderschule gesichert

Nach langem Streit um Zuständigkeiten gibt es nun doch eine Lösung im Streit um die Körperbehindertenschule.

01.09.2015, 20:27

Magdeburg l Landesförderung für Neubau der Körperbehindertenschule Magdeburg (FÖSK) ist gesichert – diese Nachricht dürfte bei den betroffenen Eltern endgültig für Aufatmen sorgen. „Das ist ein guter Tag für Förderschüler und ihre Eltern in der Region Magdeburg“, kommentierte die SPD-Fraktionsvorsitzende Katrin Budde die Einigung über die Finanzierung des Neubaus.

Die Regierungsfraktionen im Landtag haben sich am Dienstag darauf verständigt, Fördermittel in Höhe von 7,5 Millionen Euro im Landeshaushalt zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen der Verständigung über Änderungen am Regierungsentwurf für den Nachtragshaushalt verabredeten SPD und CDU, 700 000 Euro für das Jahr 2016 einzuplanen und Verpflichtungsermächtigungen für 2017 (3,8 Millionen Euro) und 2018 (3,0 Millionen Euro) vorzusehen. Budde: „Die Unsicherheit, wie es am Fermersleber Weg in Magdeburg weitergeht, hat lange genug gedauert.“ Sie danke allen, die an dieser Lösung mitgewirkt haben.

Auch Magdeburgs Oberbürgermeister reagierte erleichtert. „Mit der jetzt vereinbarten Finanzierung wird die Variante ermöglicht, die als Kompromisslösung von der Landeshauptstadt und den benachbarten Landkreisen vorgeschlagen wurde, aus denen viele körperbehinderte Kinder die Magdeburger Schule besuchen“, so Rathauschef Lutz Trümper.

In der Magdeburger Schule werden auch Kinder aus den Landkreisen Börde, Jerichower Land und Salzlandkreis beschult. „Es hat sich gelohnt, dass wir über administrative Grenzen hinaus zusammenarbeiten und für unsere Kinder denken“, lobte der Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer, das Ergebnis. Und sein Kollege im Landkreis Jerichower Land, Steffen Burchhardt, erklärte: „Wir begrüßen die Entscheidung des Landes sehr. Mit dem Neubau der Körper-behindertenschule erhalten die Förderschüler und deren Eltern im Landkreis Jerichower Land eine dauerhafte und zukunftsfeste Lösung.“

Übergeordnetes Ziel bleibe die Inklusion von Kindern mit Behinderungen in die Regelschulen, ergänzte die sozialpolitische Sprecherin und Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Petra Grimm-Benne. „Aber diejenigen Förderschulen, die wir im Interesse der Kinder dauerhaft weiter brauchen, müssen ausgezeichnete Bedingungen bieten“, betonte sie. Das soll nun auch mit dem Neubau in der Elbestadt erreicht werden.

Der eigentliche Durchbruch beim Tauziehen um die Magdeburger Körperbehindertenschule war bereits im Juni 2015 erzielt worden. Magdeburg und die Nachbarkreise hatten sich auf einen Lösungsvorschlag an das Land geeinigt. Die Landeshauptstadt hatte sich bereiterklärt, auch künftig die Schulträgerschaft der FÖSK und die damit verbundenen Betriebskosten in Höhe von 250 000 Euro pro Jahr zu übernehmen, wenn das Land im Gegenzug die Investitionskosten (7 bis 8 Millionen) für den Neubau einer Schule übernimmt, was es nunmehr tut.

Die FÖSK platzt mit ihren 116 Schülern aus allen Nähten und muss dringend saniert werden. Eine Außenstelle in der Comeniusschule an der Kritzmannstraße soll nach der Sanierung geschlossen werden. Das hätte wiederum zur Folge, dass 38 Schüler aus den Landkreisen Börde, Jerichower Land sowie dem Salzlandkreis an der FÖSK ab 2016 keinen Platz mehr finden werden. Magdeburg forderte, dass die FÖSK in Landesträgerschaft übergeht. Das Land lehnte das ab. Auch eine Petition von Eltern schmetterte das Kultusministerium ab. Begründung: In Tangerhütte und in Halle gibt es schon ähnliche Schulen unter Landesträgerschaft. Mit dem Angebot sind Magdeburg und die Landkreise auf das Land zugegangen. Außerdem haben die drei Landkreise Magdeburg zugesichert, an die Elbestadt einen höheren Gastschulbeitrag zu zahlen.