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Spende Magdeburger halten zu ihrem Zoo

Die Bewohner der Stadt Magdeburg unterstützen ihren Zoo nach dem Sturmtief "Paul" und spenden fast 12.000 Euro.

Von Marco Papritz 13.07.2017, 01:01

Magdeburg l „Wir möchten einen kleinen Beitrag leisten, da wir einen Bezug zum Zoo und zur Natur haben“, sagt Heidrun Skowronek, Leiterin des Kinder-Eltern-Zentrums Nordwest. Mitarbeiter und Eltern der Kindertagesstätte haben einen Kuchenbasar organisiert, dessen Erlös dem Magdeburger Zoo nun übergeben wurde.

Mit ihrem Anliegen ist Kindereinrichtung in Trägerschaft der Kita-Gesellschaft Magdeburg nicht allein. Seit Bekanntwerden, dass im Tierpark nach dem Unwetter vom 22. Juni 2017 ein Bedarf an finanzieller Unterstützung besteht, sind mittlerweile knapp 12.000 Euro auf einem Spendenkonto eingegangen, so Zoodirektor Dr. Kai Perret.

Bemerkenswert daran ist, dass es sich dabei nicht um Großspenden handelt, sondern kleinere Beträge, die sich auf viele Absender verteilen. Dazu zählt auch die Fleischerei Schiebel, deren Mitarbeiter an der Ottenbergstraße Gegrilltes angeboten und auf diese Weise 600 Euro gesammelt haben. „Als wir von den erheblichen Sturmschäden im Zoo erfahren haben, entschloss sich unser gesamtes Team sofort zu helfen“, erklärt der Geschäftsführer Burkhardt Schiebel.

Die gute Nachricht nach dem Unwettertag im Juni war, dass weder Menschen noch Tiere verletzt wurden. Auf der anderen Seite zeigten sich die Ausmaße von „Paul“ als so groß, dass wegen der Verwüstung der Zoologische Garten für knapp eine Woche geschlossen werden musste. Bäume des alten und wertvollen Baumbestandes wurden entwurzelt, unzählige Äste abgebrochen, Gehege beschädigt sowie Stahlzäune, Dächer und Absperrtechnik zerstört. Während der Schließzeit ist die Verkehrssicherheit hergestellt worden, so dass der Zoo wieder öffnen konnte.

Wie hoch der Gesamtschaden ist, lässt sich noch nicht beziffern. Man gehe von einer sechsstelligen Summe aus, heißt es auf Volksstimme-Nachfrage. Dies umfasst u. a. den Einnahmeausfall während der Zwangsschließung sowie die Kosten zur Beseitigung der Schäden im Baumbestand sowie dessen Pflege.

Da der Zoo im Quarantänegebiet des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) liegt, fallen die Kosten für die fachgerechte Entsorgung des Holzes höher aus im Vergleich zu herkömmlichen Bäumen. Diese Kosten werden übrigens anders als die der beschädigten Gebäude nicht von der Versicherung getragen.

Auch wenn die Reparatur des Geheges der Schneeleoparden und die Sanierung des Tigergeheges noch ausstehen, so müsse sich niemand Sorgen um die Tiere machen. „Sie sind in einem rückwärtigen Gehege untergebracht, welches die Besucher nicht einsehen können“, so Regina Jembere vom Zoo.