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Spielplatz Großstadtdschungel in Magdeburg

In Magdeburg-Olvenstedt begeistert ein neuer Spielplatz die Besucher. Die Volksstimme hörte sich Großstadtdschungel um.

Von Christina Bendigs 20.10.2020, 01:01

Magdeburg l „Es ist auffallend, dass in Magdeburg viele tolle Spielplätze gebaut werden“, sagt Daniela Bauer. Mit ihrer fünfjährigen Tochter und ihrer Mutter Ursula Becker ist sie gestern zu Gast im Magdeburger Großstadt­dschungel. Bis der neue Spielplatz an der Hans-Grade-Straße in Neu-Olvenstedt wirklich einem Dschungel gleicht, also die neuen Pflanzen dort eine entsprechende Größe erreicht haben, wird es zwar noch eine Weile dauern, dennoch ist die Familie begeistert.

„Meine Enkelin kommt immer wieder gern her“, erzählt Ursula Becker. So viele schöne und individuelle Spielplätze gebe es anderenorts nicht. Und so geht es in den Ferien von Nordwest auch immer mal wieder in den Stadtpark und zur Hegelstraße – eben dorthin, wo sich die schönsten Spielplätze der Stadt befinden. Auch der Spielplatz an der Hans-Grade-Straße gefällt ihnen. „Für kleinere Kinder fehlt aber noch ein bisschen was“, lautet ihr einziger vorsichtiger Kritikpunkt.

In den Sommermonaten sind auf der 1500  Quadratmeter großen Fläche an der Hans-Grade-Straße für rund 305 000 Euro Spielbereiche für unterschiedliche Altersgruppen angelegt worden. Die neue Spiel- und Freizeitfläche wurde am Freitag durch den Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg freigegeben.

Begeistert sind davon die Geschwister Jessie und Jonas Kanitz. Vor allem die 5,80 Meter hohen Schaukeln haben es den beiden angetan. Und auch ein kleines Drehkarussell sorgt für Freude. „Wenn in Magdeburg neue Spielplätze gebaut werden, sind sie immer toll“, schwärmt auch der Vater der Geschwister, Henning Zehle. Leider gebe es in den westlichen Wohngebieten, in Nordwest und Olvenstedt, immer noch zu wenige Spielplätze. „Wenn die Schulen oder Kitas kommen, sind die Spielplätze voll“, bedauert der Vater, der mit seiner Familie in Nordwest wohnt.

Neugierig war auf den Spielplatz auch die Seniorin Sigrid Ackenhausen. Ihre eigenen Enkel sind schon erwachsen. „Aber wir freuen uns trotzdem immer, wenn in unserem Stadtteil etwas Neues entsteht“, sagt sie. Von Anfang an wohne sie in Olvenstedt und sei froh, dass sich der Stadtteil so positiv entwickele. Den regelmäßigen Spaziergang werde sie künftig sicher auch mit dem Spielplatz verbinden.

„Genügend Sitzgelegenheiten gibt es auch“, sagt sie und schaut sich um, „dann kann man auch mal verweilen und gucken, was die Kleinen so machen.“ Einzig für die Jüngsten vermisst sie einen Spielbereich. Und die Anleitung für ein Schiebespiel mit roten und blauen Pucks. Zwei Kinder die kurze Zeit später daran spielen, kennen die Regeln auch nicht. Sie haben sich einfach selbst welche ausgedacht.

Der Spielplatz unterteilt sich in zwei Spielbereiche, teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Der südliche Kleinkindbereich wurde für das Spielen im Alter von zwei bis fünf Jahren ausgelegt. Darüber hinaus entstand eine Sandspielfläche für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Nördlich des Verbindungswegs ist ein generationsübergreifender Bereich entstanden, der Alt und Jung gleichermaßen zu sportlichen Aktivitäten animieren soll.

Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens konnten Kinder der Grundschule „Am Fliederhof“ und Jugendliche des Einsteingymnasiums im vergangenen Jahr ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen. Außerdem waren Anregungen von Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft mit Hilfe einer Sozialarbeiterin durch einen Fragebogen erhoben worden. Diese wurden in der Planung der neuen generationsübergreifenden Spiel- und Freizeitfläche berücksichtigt.

Der Spielplatzneubau basiert auf der Prioritätenliste der Spielplatzflächenkonzeption 2015-2020 der Landeshauptstadt Magdeburg. Das Bauprojekt wurde aus Mitteln des städtischen Haushalts finanziert.

Die neue Spielplatzflächenkonzeption für die Jahre von 2021 bis 2025 sieht in Neu-Olvenstedt sogar einen Überhang an Spielflächen. In Nordwest dagegen ist ein Bedarf für zwei Spielflächen mit einer Größe von jeweils 1500 bis 2000  Quadratmetern dokumentiert. Der Bedarf berechnet sich nach der Anzahl der Kinder in einem Stadtgebiet.