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Stadtpark Bürgerideen für Magdeburgs grüne Lunge

Wie soll der Stadtpark Magdeburg entwickelt werden? Bei einem Forum brachten Bürger ihre Ideen ein, sparten aber nicht mit Kritik.

Von Michaela Schröder 28.06.2017, 16:28

Magdeburg l Der „Städtebauliche Rahmenplan Rotehorninsel“ wird  2017 zum dritten Mal fortgeschrieben. Das Papier setzt markante Schwerpunkte für die Zukunft des Stadtparkes. Die Bürger konnten sich im Rahmen eines Beteiligungstermins Anfang Juni in die Planung einbringen. Die Ergebnisse werden dem Stadtrat vorgelegt.

Zusätzliche Bootsanleger, der Erhalt der Fähre zwischen Buckau und Stadtpark als touristische Attraktion, öffentliche Toiletten im südlichen Teil des Parks, bessere Beleuchtung der Hauptwege und größere verschließbare Mülleimer an den Grillwiesen waren nur einige Punkte, die von den Bürgern angesprochen wurden.

Großes Manko aus Sicht vieler Parkbesucher ist vor allem die schlechte Anbindung des Parks mit Bus und Bahn. Angeregt wurde, über eine Straßenbahnanbindung nachzudenken. Wenn die Stadthalle nach dem Aus- und Umbau stärker als Tagungs- und Kongresszentrum etabliert werden soll, sei es nötig, eine deutlich verbesserte Anbindung durch den öffentlichen Personennahverkehr sicherzustellen. Aus Sicht der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) stehen die geringen Fahrgastzahlen bisher gegen einen Ausbau der Anbindungen, hieß es auf dem Bürgerforum.

Die weitere Aufwertung der Grün- und Erholungsflächen steht auf der Wunschliste der Magdeburger ganz oben. Nicht nur der Vorplatz der Stadthalle müsse mehr Aufenthaltsqualität bekommen, geprüft werden sollte auch, ob der Platz zwischen Stadthalle und Hyparschale als Open-Air-Konzertfläche genutzt werden könnte.

Zu klären sei ebenfalls, wie Besucher von Veranstaltungen in der Stadthalle bei Regen vom Parkplatz in die Halle kommen. Angeregt wurde hier eine Laubengangkonstruktion. Im Raum stand auch, ob die Sternbrücke bei Veranstaltungen für den Kraftverkehr geöffnet werden könnte.

Kritisch wurde die Erhebung von Parkgebühren für Parkbesucher gesehen.

Angesprochen wurde auch die Notwendigkeit eines touristischen Leitsystems im Stadtpark. Ausgeschildert werden sollten u. a. gastronomische Angebote, Spielplätze und das Fort XII. In diesem Zusammenhang könnte auch ein Parkplan erstellt werden.

Für den Radverkehr über die Wasserfallbrücke wurde aus Gründen der Verkehrssicherheit eine Geschwindigkeitsbremse gefordert. Auf den Hauptachsen, z. B. am Ostufer der Stromelbe wurde eine Trennung für Fuß- und Radverkehr angeregt. Die Kanonenbahn als Brückenbauwerk sollte als schnelle Radwegeverbindung erhalten bleiben bzw. entwickelt werden.

Der Max-Wille-Platz wurde von den Anwesenden als hässlich bezeichnet. Vom Schaustellerverband kam die Einschätzung, dass der Platz selber für die Fahrgeschäfte zwar freibleiben müsse, aber eine rahmensetzende Begrünung und auch der Abriss der Lagerbaracke möglich sei. Der Verband habe schon mal das Angebot unterbreitet, den Platz außerhalb von Veranstaltungen als Sammelparkplatz zur Verfügung zu stellen.

Etwas abwegig klang der Vorschlag, die zur Bundesgartenschau 1999 errichtete Fußgängerbrücke im Herrenkrug abzubauen und anstelle der Fähre von Buckau auf die Rotehorninsel wieder aufzubauen. Auch die Verlängerung der Fußgängerbrücke über das Schleinufer am Domfelsen wurde vorgeschlagen. Die Hubbrücke sei aufgrund der fehlenden Barrierefreiheit nicht für alle nutzbar.

Bereits 2016 lobte die Stadt einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Umfelds der Hyparschale und der Stadthalle aus. Der Siegerentwurf der Landschaftsarchitekten „Lohrer und Hochrein“ wurde bereits in den Rahmenplan eingearbeitet. Der Entwurf sieht u. a. die Belebung des Kleinen Stadtmarschs zwischen Hyparschale und Stadthalle als Eventplatz für Strandbars, Konzerte etc. vor.