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Stadtpark Jägerhütte und Café vor Abriss

In einem neuen Konzept hat die Stadt Magdeburg die Jägerhütte und die Caféhausbaracke im Fort XII zum Abriss vorgesehen.

Von Katja Tessnow 17.07.2015, 01:01

Magdeburg l Die Ruine des bei einem Brand anno 2006 stark beschädigten Restaurants Jägerhütte wird abgerissen. Das gleiche Schicksal ereilt perspektivisch, obwohl allsommerlich bis heute durchaus gut besucht, das Café im Fort XII, zumindest dann, wenn die jetzigen Betreiber das Geschäft aufgeben. Ein Ersatzneubau wird „nicht weiterverfolgt“. Das sind zwei Botschaften aus der druckfrischen Fortschreibung des „Städtebaulichen Rahmenplans Rotehorn“, die in dieser Woche die Beigeordnetenrunde beim Oberbürgermeister passierte. Im Oktober soll der Stadtrat abschließend über die Pläne beschließen. Bis dahin ist Zeit zur Diskussion.

Die Abrisspläne für das, was von der Jägerhütte heute noch übrig ist, verwundern nicht. Landschaftsarchitekt Michael Keller, Autor des Parkentwicklungspapiers, erwähnt die bereits vor dem Brand bestehende „grundsätzliche Divergenz“ zwischen den wirtschaftlichen Erfordernissen eines Restaurants im Parkkerngebiet und dem Wunsch der Stadt, den Verkehr so weitgehend wie möglich aus genau diesem Gebiet zu verbannen. Bereits 2009 empfahlen Denkmalschützer den Rückbau der Ruine, doch noch bis Jahresende 2014 suchte die Stadt per Ausschreibung neue Interessenten für die Wiederbelebung. Sie blieben aus. Der Abriss der Jägerhütte, dieselbst steht nicht unter Denkmalschutz, sondern der umgebende Park, scheint damit besiegelt.

Auch die Rückbauempfehlung für die Baracke im Fort XII, bis heute ein zumindest bei gutem Wetter florierendes Café, gründet auf denkmalpflegerischen Argumenten. Im Rahmenplan zur Parkzukunft heißt es: „Mit der beabsichtigten Restaurierung der bedeutsamen gartenkünstlerischen Inszenierung eines ehemaligen Festungswerkes ist der Erhalt der um 1988 eingebauten Baracke mit Zufahrtsrampe nicht vereinbar.“

Die Prüfung eines Ersatzneubaus für den weiteren Gastronomiebetrieb fiel negativ aus, weil der Neubau „erneut eine schwerwiegende Störung der denkmalgeschützten Situation verursacht“ hätte. Abgelehnt wird ebenfalls eine weitere temporäre Nutzung des Fort XII für Veranstaltungen. Sie sei „in Ermangelung eines zweiten Rettungsweges ordnungsrechtlich ausgeschlossen“, heißt es im Entwicklungskonzept.