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Stadtrat Magdeburg Sanierung der Stadthalle wird teurer

Die Sanierung der Stadthalle Magdeburg wird schon vor dem Baustart teurer als geplant ausfallen. Der Stadtrat muss den Kosten zustimmen.

Von Martin Rieß 16.02.2018, 13:00

Magdeburg l Im April 2017 lag die Schätzung der Stadt Magdeburg zur Sanierung der denkmalgeschützten Stadthalle noch bei 65,5 Millionen Euro. Bei der Stadthalle handelt es sich neben der Johanniskirche um ein Aushängeschild der Magdeburger Veranstaltungsstätten. Jetzt ist die Entwurfsplanung für das Bauvorhaben veröffentlicht worden.

Die Planer kommen darin auf Kosten in Höhe von 70,1 Millionen Euro, die der Stadtrat Magdeburg nach den Beratungen in verschiedenen Ausschüssen im April 2018 absegnen soll. Genutzt werden sollen für das Bauvorhaben auch 63,1 Millionen Euro, die als Fördermittel fließen sollen.

Im Unterschied zur ursprünglichen Planung hatte der Stadtrat noch einen aufwendigen Wunsch zur Ausgestaltung des Hauptsaales eingebracht: Hier soll eine Anlage installiert werden, mit der der Saal in mehrere Bereiche unterteilt werden kann. Das kann von Interesse sein, wenn mehrere Veranstaltungen parallel stattfinden sollen, aber auch, wenn aufgrund einer Nutzerzahl weit unter der Kapazität der Halle der Raum begrenzt werden soll.

Falls der Stadtrat grünes Licht gibt, soll so geplant werden, dass die Bauarbeiten im zweiten Quartal 2019 beginnen können. Von Bedeutung ist dies vor allem auch für die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM), die unter anderem auch den Elbauenpark und die Stadien betreibt: Aufgrund des langen Vorlaufs für große Veranstaltungen muss die Pause für den Bau in der Stadthalle langfristig in die Pläne eingearbeitet werden.

Neben der äußeren Umgestaltung des Hauses geht es auch um die Funktionen im Inneren. Foyer und Wandelgänge sollen denkmalschützerischen Vorgaben entsprechend erneuert werden, und im Inneren soll die Bühne von der Süd- auf die Nordseite des Gebäudes verlagert werden. Ein wichtiger Punkt ist auch die Gestaltung der Bereiche für die Künstler, die schon lange nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Veranstaltungszentrum entsprechen.

Daneben soll unter anderem die Barrierefreiheit in dem Gebäude sichergestellt werden. Auch das hatte der Stadtrat im vergangenen Jahr mit seiner Forderung nach der Einbeziehung des Magdeburger Behindertenbeauftragten in die weiteren Planungen ausdrücklich herausgestrichen.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Gutachten zum Baugrund, zur Gründung und bauhistorischen Substanz hat es weitere sehr umfangreiche Bestandsuntersuchungen durch Sachverständige und zertifizierte Prüfinstitute gegeben. So erfolgten unter anderem detaillierte Dokumentationen und Materialuntersuchungen der Fassade. Fest steht, dass gerade die Sanierung der Gründungspfähle des Hauses aufwendig wird. Dieser Unterbau eines Hauses kann, so er nicht von Anfang an ausreichend berücksichtigt wird, die Kosten im Nachhinein erheblich in die Höhe treiben. Entsprechende Erfahrungen hatte die Stadt Magdeburg vor Jahren bei der Sanierung des Theaters sammeln müssen.

Schäden hatte es in der Stadthalle auch nach dem Hochwasser im Sommer des Jahres 2013 gegeben. Für das Gebäude sind nun eine mobile Hochwasserschutzanlage und sechs Brunnen zur Grundwasserabsenkung vorgesehen.