Stadtverwaltung Bäume für Magdeburg

Aus dem Magdeburger Stadtrat kommt der Vorstoß, 1300 Bäume im Norden der Stadt zu pflanzen.

Von Martin Rieß 20.10.2016, 01:01

Magdeburg l Der Asiatische Laubholzbockkäfer schlägt in Magdeburg zu. Die Larven des Schädlings schädigen Bäume dermaßen, dass ganze Wälder absterben können. Um eine Ausbreitung des Insekts zu verhindern, werden rund um Fundstellen im Norden Magdeburgs Laubbäume großflächig gefällt.

Betroffen davon ist neben Industrieflächen auch Rothensee, ein Stadtteil, in dem rund 3000 Menschen leben. Bei diesen regt sich seit Wochen der Widerstand gegen die Fällungen. Gegen diese, so ließ der Magdeburger Umweltbeigeordnete Holger Platz während einer Sitzung des Umweltausschusses des Magdeburger Stadtrates wissen, sei nichts einzuwenden. Die Fällungen seien wohldurchdacht. Auf der anderen Seite aber unterstützt die Verwaltung den Vorstoß von Stadtrat Oliver Wendenkampf, 1300 Bäume in dem betroffenen Gebiet nachzupflanzen. Wendenkampf ist neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Stadtrat als Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) tätig.

In den kommenden Wochen soll die Magdeburger Verwaltung dazu ein Pflanzkonzept erstellen. Unter anderem schlägt Oliver Wendenkampf vor, direkt jene Stellen neu zu bepflanzen, an denen zuvor Bäume gerodet wurden und sich nicht unbedingt auf Ausweichstandorte in der Umgebung zu konzentrieren.

Die ersten 650 Bäume sollen nach Möglichkeit schon im kommenden Jahr gesetzt werden. Vorrangig kommen dafür Bäume infrage, an denen der Käfer kein Interesse hat. Zu ihnen zählen Eichenarten und exotische Gehölze.

Andere gerade einheimische Bäume könnten hingegen erst nach dem Auslaufen der Quarantäne gepflanzt werden. Und diese läuft erst mehrere Jahre nach dem letzten Fund eines Käfers oder seiner Larven im Herzen eines bestimmten Gebiets ab.

Neben diesem Vorstoß arbeitet die Stadtverwaltung aber auch an einem Konzept, demzufolge in den kommenden Jahren für 400 000 Euro Bäume gepflanzt werden sollen. Dieses Konzept zielt aber nicht allein auf die vom Asiatischen Laubholzbockkäfer befallenen Gebiete, sondern auf das gesamte Stadtgebiet der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt ab.