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Uniplatz Magdeburg Zwei Entwürfe, ein Platz, Ihre Meinung

Wie soll der Uniplatz in Magdeburg einmal aussehen? Der Volksstimme liegen zwei Entwürfe möglicher Investoren auf dem Tisch. Stimmen Sie ab!

24.08.2016, 20:48

Magdeburg l Um die zukünftige Gestaltung des Uniplatzes ist eine Debatte entbrannt. Mehrere Stadträte hatten sich ernüchtert über die Entwürfe des von der Stadtverwaltung favorisierten Investors, der Recona-Holding aus Berlin, gezeigt (Variante A). Nun hat sich der zweite Investor, die Gesellschaft für Projektentwicklung und Management MBH (GSP) aus Hameln, gemeldet und den eigenen Entwurf öffentlich gemacht (Variante B). „Wir sind für ein transparentes Verfahren“, sagte GSP-Architekt Friedrich Schneider der Volksstimme.

Die GSP ist in Magdeburg keine unbekannte Gruppe, baute Anfang der 90er-Jahre unter anderem den Börde-Park. Für die Bebauung des Uniplatzes interessiert sich die GSP nach eigenen Aussagen bereits seit vier Jahren. „Wir haben etwa frühzeitig Gespräche mit dem Landesamt für Archäologie geführt“, sagte Schneider. Auch Gespräche mit den städtischen Werken Magdeburg zur Erschließung von Fernwärme haben bereits stattgefunden. „Wir könnten sofort loslegen“, so Schneider weiter. Außerdem sei man offen für Vorschläge. Der von der GSP vorgelegte Entwurf sei eben das – ein Entwurf. In einem Workshop will er gemeinsam mit Stadträten, dem Gestaltungsbeirat und der Architektenkammer darüber diskutieren. Auch ein Fassadenwettbewerb sei denkbar.

Insgesamt liegt das GSP-Angebot mit bisher 4,2 Millionen für das Grundstück 300.000 Euro über dem Angebot aus Berlin. Mit einer Investitionssumme von 56,2 Millionen Euro liegt der geplante Bau auch über dem Angebot aus Berlin (knapp 40 Millionen Euro).

Warum die Stadtverwaltung den Entwurf der Recona-Holding aus Berlin bevorzugt, ist unklar. Eine öffentliche Diskussion über die Entwürfe gibt es nicht. Über das letzte große Innenstadt-Filetstück Magdeburgs soll nicht öffentlich diskutiert und abgestimmt werden. Laut Stadträten aus dem Verwaltungsausschuss entspreche das Konzept der Berliner Holding mit der Bebauung und der gepnaten Nutzung mehr den städtebaulichen Vorgaben von Wegeverbindungen und Flächen für den Luftaustausch.

Besonderheit des GSP-Entwurfs ist der Innenhof, der mit einer Membran, ähnlich der im Olympiastadion in München, überspannt werden soll. In dem Bau sollen ein Hotel (150 Zimmer), ein Supermarkt und eine Großgastronomie mit Außenbereich zum Opernplatz entstehen. Hinzu kommen Shops, Boutiquen mit Markthallen-Charakter und mindestens 200 Studentenwohnungen. Investiert werden soll auch in eine Natursteinfassade, ein Blockheizkraftwerk und ein Gründach mit Photovoltaikanlage. „Der Uniplatz ist ein außergewöhnlicher Standort. Hier soll nicht nur ein Zweckbau entstehen, sondern etwas Seriöses“, sagt Schneider. Laut GSP gebe es für alle Flächen bereits Interessenten. Als Vermarkter für die Flächen ist eine Kooperation mit Aengevelt-Immobilien im Gespräch.

Was und ob etwas am Uniplatz entsteht, werden nun die Stadträte entscheiden müssen. Der Gestaltungsbeirat, in dem mehrere unabhängige Experten sitzen, wird eine Empfehlung abgeben. Ein Urteil über den Verkauf soll nach derzeitigem Kenntnisstand im Oktober-Stadtrat fallen.

Stimmen Sie ab: Welche Variante für die Bebauung des Uniplatzes in Magdeburg favorisieren Sie? Die Umfrage läuft bis Mittwoch, 25. August, 18 Uhr.