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UnwetterBlitzeinschläge und begrabene Autos

Ein heftiges Gewitter hat am Freitagabend über Magdeburg gewütet. Stark betroffen waren der Norden und Süden der Stadt.

Von Christina Bendigs 20.05.2017, 10:37

Magdeburg l Mit Spitzen der Windstärke 7 hat am Freitagabend ein heftiges Gewitter über Magdeburg getobt. Wetterexperte Gunter Claus vom Deutschen Wetterdienst in Magdeburg berichtet von Niederschlägen in Höhe von 13,1 Liter pro Quadratmeter, die an der Wetterwarte in der Assmannstraße gemessen wurden. "Da gab es schon schlimmere Gewitter", sagt der Meteorologe. Ähnliches sagt er im Hinblick auf die Windstärken. Allerdings: "Örtlich begrenzt kann es anders gewesen sein", sagt er. Aus Alt-Olvenstedt etwa wisse er, dass dort 23 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Daten für einzelne Stadtgebiete hat die Wetterwarte jedoch nicht. Es sei gut möglich, dass es in Nord oder in Salbke schlimmer war.

Die Wetterlage und dass sich ankündigende Unwetter wurdender Feuerwehr rechtzeitig durch den Deutschen Wetterdienst gemeldet und konnten in seinem Verlauf mit eigenen Mitteln gut verfolgt werden und rechtzeitig Maßnahmen eingeleitet werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr. Der Stadtpark, der noch mit feiernden Jugendlichen und Schülern stark frequentiert war, wurde durch den Stadtordnungsdienst geräumt.

Die Leitstelle der Feuerwehr wurde entsprechend der zu erwartenden Notrufe personell verstärkt, der Einsatzleiter hielt sich zur Sichtung und Koordinierung der zu erwartenden Einsätze in der Leitstelle auf. Alle Freiwilligen Feuerwehren hielten sich in Bereitschaft, das THW Magdeburg beorderten seinen Fachberater in die Leitstelle und versetzte seinen Bergungs- und Rettungsdienstzug in Bereitschaft, heißt es weiter.

Im Ergebnis der nur ca. 30 Minuten anhaltenden Windböen und dem Starkregen ab etwa 21 Uhr mussten die Feuerwehr und das THW bis Stand Sonnabend 10 Uhr zu 79 Einsätzen ausrücken. Dabei lag der Schwerpunk im Süden und im Norden der Stadt.

Es mussten 63 Baumhindernisse, vom umgeknickten Baum mit darunter begrabenen Autos bis zu massive Ästen in Stromleitungen, beseitigt werden. 13 klassische Sturmschäden wie umgestürzte Bauzäune oder abgerissene Werbeträger mussten als unmittelbare Gefahrenquelle auf Straßen beseitigt werden.

In Folge von Blitzeinschlägen lösten drei Brandmeldeanlagen, unter anderem in einem Pflegeheim aus, das Personal handelte besonnen. Zu Überflutungen in der Kanalisation oder vollgelaufenen Kellern kam es nach jetzigem Kenntnisstand nicht.

Etliche Schäden sind gegenwärtig sicherlich noch nicht erkannt worden, teilt die Feuerwehr weiter mit. Die Einsatzabarbeitung wird voraussichtlich bis in die Nachmittagsstunden anhalten.

Immerhin: Die Gewitter haben sich inzwischen aufgelöst, und die Magdeburger dürfen sich nun auf ein Wochenende mit einem Mix aus Sonne und Wolken freuen. Die Niederschläge lassen nach. Und am Sonnabend klettern die Temperaturen schon wieder auf bis zu 19 Grad Celsius, sagt Claus. In den nächsten Tagen werden dann wieder Temperaturen um die 20 Grad Celsius erwartet.