1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Spatz ist Nummer eins in Magdeburg

Vogelzählung Spatz ist Nummer eins in Magdeburg

Der Haussperling bleibt in Magdeburg die Nummer eins. Das ergab die Zählung der Wintervögel.

Von Jana Heute 22.02.2018, 00:01

Magdeburg l Bei der großen Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ vom 5. bis 7. Januar 2018 wurde die Rangfolge aus dem letzten Jahr weitgehend bestätigt. Der Haussperling führt die Top Ten erneut an.

Hinter dem Spatz waren Kohlmeise und Amsel am häufigsten in den Gärten und Grünanlagen in Magdeburg zu finden. Sie haben im Vergleich zum Vorjahr lediglich die Plätze getauscht: 2017 lag die Amsel in Magdeburg auf Rang zwei, dahinter kam die Kohlmeise. Diesmal ist es umgekehrt: Die Kohlmeise gewinnt dazu, die Amsel verliert Prozente.

Allerdings fragten sich vor der diesjährigen Aktion des Naturschutzbundes (Nabu) viele Magdeburger, wo die Vögel in diesem Winter geblieben sind. Zeitweise ließen sich an den Futterstellen sowie in Gärten und Parks weniger Vögel blicken. „Die Sorge um ausbleibende Vögel im Dezember hat viele Vogelfreunde beschäftigt“, sagt Nabu-Landesgeschäftsführerin Annette Leipelt. Das hätten Anrufe vor Weihnachten auch aus Magdeburg gezeigt.

Zur „Stunde der Wintervögel“ Anfang Januar konnten dann wieder mehr gefiederte Freunde beobachtet werden: 275 Vogelfreunde zählten in 149 Magdeburger Gärten insgesamt 5297 Vögel. Das waren etwas weniger gefiederte Wintergäste als im Jahr zuvor, als die Vogelfreunde aus der Élbestadt 5783 Vögel gezählt hatten. Allerdings wurden damals mit 158 Gärten auch etwas mehr Flächen erfasst. Mitgezählt hatten 2017 insgesamt 245 Vogelfreunde, 30 weniger als in diesem Jahr.

In den letzten Jahren haben in Magdeburg immer mehr Naturfreunde an der Stunde der Wintervögel teilgenommen. Dieses Jahr gab es mit den 275 beteiligten Vogelzählern einen neuen Rekord. Das sei erfreulich, meint Annette Leipelt. Je mehr sich an der Langzeitstudie beteiligen, desto konkreter lassen sich Erkenntnisse über die Vogelwelt im Winter und eventuell nötige Schutzmaßnahmen gewinnen, sagt sie.

Ein Blick auf die Zählergebnisse zeigt eine Auffälligkeit: Während es z. B. bei der Blaumeise, der Elster und der Ringeltaube in Magdeburg nur wenig Veränderung gibt, haben im Land Sachsen-Anhalt Rotkehlchen, Amsel und Buchfink um rund ein Fünftel abgenommen. Zunahmen seien dagegen bei Blau- und Kohlmeise zu verzeichnen gewesen, sagt Leipelt, aber auch Grünfink, Stieglitz und Kleiber seien wieder häufiger gesichtet worden.

Beim Blick speziell auf die Magdeburger Zahlen fällt hingegen auf, dass sich z. B. die Amsel trotz Verlusten nach wie vor wohlfühlt in der Stadt. Im Vergleich zur Winterzählung 2017 hat sie zwar 28 Prozent eingebüßt, kann damit aber immer noch den dritten Platz belegen. Eine Ausnahme in Sachsen-Anhalt.

Lebensraumschutz sei auch Artenschutz, sagt Annette Leipelt dazu. In Magdeburg gebe es noch vergleichsweise viele Grünflächen und Gärten. Die Amseln finden ausreichend Nahrung und bleiben deshalb in der Elbestadt zahlenmäßig stark vertreten. Das lässt sich schon über Jahre beobachten.

Bundesweit zählten Anfang Januar 136.247 Vogelfreunde mehr als 3,5 Millionen Vögel. Häufigster Wintervogel in der Gesamtauswertung aller Bundesländer wurde auch hier der Haussperling, gefolgt diesmal von der Kohlmeise und der Blaumeise. Der Feldsperling belegt bundesweit den vierten Platz.