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Vollsperrung MVB wollen großen Bogen um Tunnel machen

Die MVB planen in Magdeburg wegen der angekündigten Vollsperrung an der Tunnelbaustelle Direktverbindungen in die Innenstadt.

Von Martin Rieß 14.12.2016, 09:55

Magdeburg l Stadtfeld in weiten Teilen sowie Diesdorf waren während der zurückliegenden Vollsperrung der Tunnelbaustelle von der Direktverbindung in die Innenstadt abgekoppelt, da nur die Baustellenlinie 41 der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) über Europa-, West- und Südring in Richtung Altstadt fuhr. Das hatte zu heftiger Kritik und einer nicht zuletzt vom Stadtrat unterstützten Forderung nach einer Baustellenbuslinie geführt.

Wie MVB-Sprecher Tim Stein jetzt berichtete, setzt das Unternehmen bei der am Montagabend von Oberbürgermeister Lutz Trümper bekanntgegebenen Vollsperrung dennoch auf Straßenbahnen. „Wir setzen keinen Bus ein, wie von einigen zur letzten Sperrung der Tunnelbaustelle gefordert, da die Straßenbahnen größtenteils unabhängig vom Autoverkehr rollen können und so nicht im Stau stehen. Sie bieten zudem mehr Platz und sind somit für unsere Fahrgäste attraktiver als Busse“, so Tim Stein.

Dass Schienenersatzverkehre nicht die Lösung sein können, um trotz Sperrung der Tunnelbaustelle die Innenstadt schnell zu erreichen, hätten gerade die Erfahrungen mit den Buslinien 52 und 73 gezeigt. Diese dienen als Alternative zur Straßenbahn und verbinden Stadtfeld mit der Innenstadt und dem nördlichen Umsteigepunkt Kastanienstraße. „Da diese Buslinien über die Umleitungsstrecken des Autoverkehrs führen, stehen diese auch besonders oft im Stau“, so der MVB-Sprecher.

Eine Auswertung habe gezeigt, dass jede Fahrt der Linie 52 im Berufsverkehr durchschnittlich 13 Minuten und der Linie 73 im Berufsverkehr durchschnittlich mehr als achteinhalb Minuten Verspätung hat. Sinnhaft sei allenfalls ein direkter, durch die Tunnelbaustelle fahrender Pendelbus – und an dieser Idee arbeiten die MVB derzeit.

Nicht wieder zum Einsatz kommen soll für die lange Vollsperrung die bekannte Baustellen-Straßenbahnlinie. „Unser Baustellenkonzept mit der Linie 41 war ursprünglich nur für kurze Sperrzeiträume der Tunnelbaustelle von ein bis maximal drei Wochen vorgesehen“, berichtet der Sprecher der Verkehrsbetriebe.

Ziel sei für die bevorstehende Sperrung aber, direkte umsteigefreie Verbindungen mit der Straßenbahn in die Innenstadt anzubieten. So sollen aus Olvenstedt, Diesdorf und Stadtfeld Linien über den Westring in die Innenstadt führen. Die Belastung der Halberstädter Straße steigt mit zusätzlichen Linien. Daher ist geplant, dort auf allen Linien einen zusätzlichen Zeitpuffer von einer Minute je Richtung einzubauen.

Das Konzept wird u. a. mit der Stadt beraten und dann der Öffentlichkeit vorgestellt.