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Weltenbummler Als Magdeburger in der Welt zu Hause

Chronisches Fernweh: Länger als vier Monate hält es Falk Werner nicht in Magdeburg.

Von Karolin Aertel 12.02.2016, 09:02

Magdeburg l Für Falk Werner gibt es viel zu viel in der Welt, das er sehen und erleben möchte. Menschen, denen er begegnen und Kulturen, die er kennenlernen will.

Der 35-Jährige reist seit nunmehr zehn Jahren um den Globus; als Reiseunternehmer ein Stück weit beruflich, vor allem aber aus Passion. Nach Abitur und Bundeswehr arbeitete er als Radiomoderator und studierte kurze Zeit in England, ehe er seine Tasche für lange Zeit packte. 2006 machte Falk Werner sich mit seiner damaligen Freundin Jennifer Fizia auf den Weg, der Sonne 365 Tage lang hinterherzureisen.

Über ihr Abenteuer schrieben sie ein Buch, das damals im Mitteldeutschen Verlag zum Bestseller wurde und seit Jahren vergriffen ist. Während Jennifer Fizia, die mittlerweile in München lebt, dem Weltenbummlerdasein abschwor, ist sein Fernweh ungebrochen. Vielmehr ist er seither in der Welt zu Hause. Allein oder als Reiseguide für Abenteurer verbringt er den Großteil des Jahres damit, Land und Leute kennenzulernen. Zuletzt war er in Mittelamerika unterwegs unter anderem in El Salvador, Nicaragua, Costa Rica.

Seit November ist Falk Werner zurück in seiner Heimat Magdeburg. Wieder nur wenige Monate, denn Ende März setzt er seine Reisen fort. In der Zeit dazwischen berichtet er auf Messen, in Medien und in Multimedia-Shows von seinen Erfahrungen. So, wie er es am 2. und 4. März im Oli-Kino (19.30 Uhr) in Stadtfeld tun wird.

90 Minuten lang will der Globetrotter die Magdeburger an seinen Abenteuern teilhaben lassen. Faszinierende Filme, Fotografien und Töne hat er hierfür aufbereitet. Witzige Anekdoten, überraschende Weltansichten, Tipps und Tricks für eigene Reisen und jede Menge Humoriges wird er zum Besten geben. „Kein schnöder Vortrag. Da ich aus dem Entertainment-Bereich komme, wird es etliche Showeinlagen geben“, verrät er. Dabei nimmt er seine Gäste mit nach Neuseeland und Australien, nach Asien, in die Staaten und die Antarktika. Er erzählt, was er tat, als ihm mitten in der Wüste Australiens das Benzin ausging, und warum das Paradies manchmal ganz schön kompliziert sein kann. Und er verrät, warum Mittelamerika ihn ganz besonders in den Bann gezogen hat.

Müsste er auf die Frage antworten, wo es am schönsten in der Welt ist, würde er gewiss ein Fleckchen in Mittelamerika wählen. Nicht allein der Landschaft wegen. „Es sind die Menschen, die dort so besonders sind“, erklärt er. Sie seien keineswegs ungebildet. „Manches Gespräch mit den Leuten dort war für mich aufschlussreicher als Gespräche hier mit Leuten in einer Bar.“

Die Menschen seien auch der Grund, warum es den 35-Jährigen im März wieder dorthin zieht. Dieses Mal zieht er allerdings nicht allein los. Er geht seiner Freundin Janine Buchholz auf Tour. „Das dürfte spannend werden, da Janine so lange und weit noch nie gereist ist, weil sie bisher wie viele Deutsche nur ihrer Karriere hinterherhechtete.“

Die Vorbereitungen für die Tour laufen. Einen Reiseführer liest Falk Werner dafür schon lange nicht mehr. Der Magdeburger zieht eben einfach los.

Auch das Gepäck für acht Monate hält sich in Grenzen. „Bei der ersten Reise bin ich noch mit 20 Kilo im Rucksack losmarschiert. Jetzt sind es nur noch drei bis vier Kilo, der Rest ist Technik.“ Denn „gelegentlich“ arbeiten müsse er schon noch, um sich seine Reisen zu finanzieren. Auch, wenn ihm 200 bis 300 Dollar (ca. 176 bis 265 Euro) im Monat durchaus reichen. Dennoch sei er froh in einem Beruf zu arbeiten, den er aus (fast) jedem Winkel der Erde ausführen könne. Falk Werner ist Sprecher für Firmen, TV- und Radiospots, er spricht Hörbücher, schreibt Reiseberichte, fotografiert und filmt für diverse Medien.

Mit dem, was er von seinen Reisen berichtet, will er nicht allein Fernweh wecken, sondern sich Gehör verschaffen. So gelang es ihm beispielsweise, Kontakt zu lateinamerikanischen Jugendbanden aufzunehmen, die zunehmend auch in Europa agieren. Sein Wissen dazu gibt er gern weiter. Ebenso kann er erklären, warum es in Nicaragua die Antipathie von „Ossis und Wessis“ gibt oder er die heutige Jugend für ängstlich und karrieregesteuert hält.

Weitere Infos unter: www.weltreisen365.com/show-ticket