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Zoo Magdeburg Modernisierung geht ins Finale

Wenn 2024 die Modernisierung abgeschlossen ist, wurde im Zoo Magdeburg jeder Stein umgedreht. Das Bau-Finale wird eingeläutet.

Von Peter Ließmann 28.02.2017, 00:01

Magdeburg l Geht alles glatt, wird der Magdeburger Zoo im Jahr 2024 komplett umgebaut und modernisiert sein. „Rund 16 Jahre hat das Ganze dann gedauert“, sagt Zoo-Chef Kai Perret im Volksstimme-Gespräch. Los ging es im September und Oktober 2008 mit den Projekten „Amazonien“ und der „Zoowelle“, dem Eingangs- und Verwaltungsbereich. Dann kam „Africambo I“, und in diesem Frühjahr soll „Africambo II“ eröffnet werden. Dazwischen noch die Sanierung des „Problem-Affenhauses“.

Und in diesem Jahr wird die nächste und damit finale Sanierungsrunde eingeläutet. „Zoo Magdeburg 2017 plus“ ist der Titel des Konzeptes. Man werde in diesem Jahr die konkreten Planungen erarbeiten und auch bereits mit den ersten Bau-Ausschreibungen beginnen, so Kai Perret.

Dass dieser dann vorerst letzte große Sanierungswurf getan werden kann, dafür hat der Stadtrat Ende vergangenen Jahres den Weg frei gemacht. Konkret ging es um die Finanzierung von „Zoo Magdeburg 2017 plus“. Insgesamt soll das Projekt rund 8,8 Millionen Euro kosten. Vom Zoo angedacht war, dass die Stadt die Finanzierung und damit einen Kredit von 8,8 Millionen Euro übernimmt. Die Stadtkämmerei winkte wegen angespannter Haushaltslage allerdings ab – ließ ihre städtische Zoo-GmbH aber dennoch nicht im Stich. Man einigte sich auf ein Finanzierungsmodell: Der Zoo nimmt den erforderlichen Kredit auf, die Stadt übernimmt aber über Zuschüsse die Tilgung von Kredit und anfallenden Zinsen. Und das Rathaus wird auch in Bürgschaft für den Zoo für diesen Kredit gehen. Der Stadtrat hat dem zugestimmt. Wie das Finanzierungspaket geschnürt wird, darüber werde später entschieden.

Diese Finanzspritze soll zusätzlich zu den jährlichen Betriebskostenzuschüssen erfolgen. Festgelegt wurde, dass der Zoo 2017 genau 4.003.800 Euro aus der Stadtkasse bekommt, 2018 sollen es rund 3,6 Millionen Euro werden, 2019 und 2020 dann je rund 3,1 Millionen Euro. 2020 wird dann über die Bezuschussung bis zum Jahr 2025 beraten.

„Der jährliche Betriebskostenzuschuss richtet sich nach dem Wirtschaftsplan des Zoos. Wir gehen davon aus, dass durch die neuen Attraktionen wie Africambo I und II die Besucherzahlen und damit die Einnahmen steigen werden“, blickt der Zoo-Chef in die Zukunft.

Und das ist das Konzept „Zoo Magdeburg 2017 plus“: Zentrum der Modernisierung soll der rund 1,5 Hektar große Bereich „Gefährten des Menschen – vom Wildtier zum Haustier“ sein. Dort sollen etwa die wilden Stammtiere und ihre Haustier-Nachfahren gezeigt werden. Wie ein Tier zum Haustier wurde, deren vielfältige Nutzungen und wie der Mensch seine Umwelt durch Tiere verändert hat, lauten die Themen. Das alles und vieles mehr soll in einem Zoo-Bildungszentrum den Besuchern nähergebracht werden. Dafür wolle man versuchen, Fördermittel zu bekommen, so Perret.

Neu gestaltet werden soll auch der Zoobereich entlang der Schrote, etwa die Haltung und Präsentation von Krallen- und Kapuzineraffen und der Papageien. „Es wird große Freigehege und große Volieren geben, und auch ein Baumkronenpfad ist für diesen Bereich geplant“, sagt Perret. Das Grundprinzip des Zoos „Weg von der Guckkasten-Haltung, Präsentation der Tiere in einer möglichst ihrer Art entsprechenden Umgebung“ werde auch bei dieser Modernisierung oberste Priorität haben.

Wenn 2024 alle Projekte abgeschlossen sind, wird der Magdeburger Zoo rund 37  Millionen Euro in die Modernisierung investiert haben. „Und wir sind im Großen und Ganzen immer im finanziellen Rahmen geblieben“, berichtet Perret.