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Zoo Magdeburg Zuwachs in der Löwen-Kinderstube

Mit Weißen Löwen ist der Magdeburger Zoo gesegnet: Zu Weihnachten wurden gleich vier Babys geboren.

Von Peter Ließmann 28.12.2016, 00:01

Magdeburg l Jetzt wird es doch langsam etwas eng im Gehege der Weißen Löwen. „Wir müssen tatsächlich zügig einen neuen Zoo für ,Jasiri‘ und ,Shaira‘ auswählen“, sagt Zoochef Kai Perret im Volksstimme-Gespräch. Wie gestern gemeldet, hat das Weiße-Löwen-Paar „Kiara“ und „Madiba“ erneut Nachwuchs bekommen - und das gleich vierfach. Damit hat die Löwin 2016 sechs Welpen geboren. „Das ist nun wirklich nicht wenig in einem Jahr“, so Perret.

Am 25. Dezember kamen die vier Löwenbabys zur Welt. Seit zehn Tagen war man im Zoo darauf vorbereitet. „Am Heiligen Abend war mir bei einem Rundgang bereits aufgefallen, dass sich die Löwin anders verhält als sonst“, berichtet Kai Perret. „Sie lag viel auf der Seite und der runde Kugelbauch war gut zu erkennen. Das ist immer ein Zeichen dafür, dass die Geburt nicht mehr lange auf sich warten lässt.“ Auch der zuständigen Tierpflegerin sei dies aufgefallen. Und tatsächlich: Am ersten Weihnachtsfeiertag war das erste Löwenbaby geboren.

„Die Tierpflegerin hat dann sofort die Löwen-Wurfbox mit Stroh hergerichtet, und die Löwin hat sich tatsächlich mit ihrem ersten Neugeborenen auch dort hin zurückgezogen. Auch Löwen-Vater Madiba ist mit umgezogen“, erzählt Kai Perret. Allerdings müsse sich Madiba in gebührendem Abstand von der Löwin halten. „Die lässt in den ersten Tagen niemanden an ihren Nachwuchs heran.“

Nach kurzer Zeit hatten dann auch die drei weiteren Löwen-Welpen das Licht der Welt erblickt. „Nach ersten Erkenntnissen ist alles gut verlaufen“, sagt der Zoochef. Allerdings sind die „Erkenntnisse“ durchaus etwas spärlich - eben weil die Löwenmutter absolut jeden Eindringling auf Distanz hält. „Darum können wir auch noch nicht sagen, welche Geschlechter die Löwenbabys haben und wie viel sie wiegen. Aber nach Augenschein dürfte jedes Löwenbaby um die 1500 Gramm auf die Wage bringen.“

In den kommenden Tagen soll versucht werden, die Löwenmutter für ganz kurze Zeit von ihren Welpen abzulenken.

„Das passiert am besten mit Futter, denn die Löwin ist jetzt sehr hungrig und braucht viel Nahrung. Wir werden für sie außerhalb der Wurfbox ordentlich Fleisch vorbereiten. Wenn sie dann draußen frisst, können wir vielleicht die Wurfbox kurz ,abschiebern‘, um die Kleinen zu untersuchen“, erläutert Perret den Plan. Aber das Ganze müsse wirklich sehr vorsichtig passieren, damit die Löwin nicht in Panik gerät. „Und wenn es nicht klappt, dann eben etwas später.“

Klar sei aber, dass man die Löwin und ihre Babys ganz genau im Auge behalten werde. Denn Kiara hatte ihre beiden Kinder im vergangenen Frühjahr nicht selbst aufziehen können. Aus unerklärlichen Gründen hatte sie die Babys nach einer Woche nicht mehr gesäugt, die beiden verloren schnell an Gewicht und wurden dann von Tierpflegerin Julia Forst mit der Hand aufgezogen. „Wir hoffen sehr, dass das nicht wieder der Fall sein wird, aber wir sind darauf vorbereitet und werden es gegebenenfalls wieder so machen“, sagt Kai Perret.

Wann die Löwenbabys zum ersten Mal den Zoobesuchern vorgestellt werden können, ist noch offen. „Das wird die weitere Entwicklung zeigen, aber rund drei Monate wird es wohl doch dauern“, bittet Perret die Zoofreunde um etwas Geduld. In diesem Zusammenhang räumt der Zoochef mögliche Befürchtungen von Katzenfreunden aus. „Die Annahme, dass Katzen, die im Herbst geboren wurden, anfälliger sind als sogenannte ,Maikätzchen‘, trifft auf Löwen nicht zu. Ob Katzenwelpen gut gedeihen oder nicht, hängt immer vom Futterangebot ab. Und unsere Löwen bekommen ordentlich und nahrhaft zu fressen.“