Truppenschau im Nostalgiespiegel

Gehrendorf l Die ehemalige Kasernenalage der Grenzkompanie in Gehrendorf war am Himmelfahrtstag nicht nur Ziel vieler Väter im Verlauf ihrer Herrentagstour. Ganze Familien strömten zum Veranstaltungsort. Auf einem militärisch-anmutenden Rummelplatz, wo eine Truppenunterkunft immer noch im Dornröschenschlaf weilt, während auf dem Gelände drumherum zum zehnten Mal in Folge, insbesondere am Donnerstag ohrenbetäubender Motorenlärm ertönte und zig Militärfahrzeuge und -ausrüstungen von Menschenscharen bestaunt wurden.

Über den Alltag in solch einer Grenzsicherungskompanie werden die Besucher beim Gang durch den Hausblock kaum etwas erfahren haben. Dafür erfuhren sie jede Menge an Details über Uniformen, Orden, fest blockierte Waffen und Gerät der ehemaligen Sowjetarmee und der Nationalen Volksarmee, die vielerorts auf dem Veranstaltungsareal an diesem Tag getragen oder zum Kauf angeboten wurden.

Nicht ungefährlich, dafür aber mit Nervenkitzel behaftet, verliefen die Rundfahrten im und auf einem Schützenpanzer russischer Bauart. Vielleicht noch etwas Nervenkitzel mehr verlangte die Mitfahrt in geländetauglichen Lastkraftwagen, die über viel Antriebskraft und unabhängig voneinander beweglichen Achsen verfügten. Aus den Fahrerkabinen war immer dann ein Kreischen der Mitfahrgäste zu hören, bevor das Ungestüm, begleitet von martialisch dröhnendem Motor und einer schwarzen Abgassäule, einen steilen Hügel hinauf, oder in abenteuerliche Art und Weise eine Abfahrt hinabrutschte denn vertrauensvoll hinab rollte. Doch die Fahrer hatten ihre Boliden im Griff, niemand tat sich ein Leid.

Noch bis zum Sonntag werden auch Rundflüge in einem Hubschrauber vom Gelände aus angeboten. Diese Truppenschau im Nostalgiespiegel ist sicherlich nicht jedermanns Sache, meinte eine Besucherin, doch die Begegnung und das Wissen darüber könne faszinieren.