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Neue Wege Pioniere einer neuen Bildungskultur

Die Sekundarschule Oebisfelde trägt seit Donnerstag die offizielle Bezeichnung Gemeinschaftsschule.

Von Harald Schulz 11.08.2017, 03:00

Oebisfelde l Der Umwandlungsprozess von der Sekundarschule zur Gemeinschaftsschule hat spürbar mit Beginn dieses neuen Schuljahres erst begonnen. Die ersten Schüler, die von dieser Beschulungsform für die kommenden sechs Jahre profitieren können, sind die 42 Jugendlichen, die am gestrigen Donnerstag im Rahmen einer Feierstunde in der Aula begrüßt wurden. Sie sind die Pioniere für diese Beschulungsform. Einen Fakt stellte Schulleiterin Kerstin Grimm-Neubauer bereits mit dem Start in die neue Schulform allen anderen voran. Die Direktorin der Gemeinschaftsschule forderte das Miteinander von Eltern, Schülern und Lehrerkollegium ein, damit „die Erziehungspartnerschaft über die sechs Jahre als Gemeinschaftsleistung erfolgreich zum Ziel führt“.

Die Schulleiterin sprach in Bezug auf den neuen Unterrichtsverlauf für die 42 von insgesamt 73 Mädchen und Jungen, die aus den drei Grundschulen der Einheitsgemeinde nun eine der beiden fünften Klassen besuchen, von einem Start in eine neue Welt. Dazu mit dem Glück, dass sie länger in einem vertrauten schulischen Umfeld verweilen können.

Es ist exakt diese Tatsache, sich später für die Zukunft, hin zum Erwachsenwerden entscheiden zu müssen als bisher. Für diesen Entschluss kann jeder einzelne Schüler sich länger orientieren. Das Bildungskonzept gibt Zeit und Raum, das Ziel zu erkennen, die Bildungsbreite zu fördern und das Erreichen zu ermöglichen, hieß es von Grimm-Neubauer.

Die Schulleiterin unterstrich im Verlauf ihrer kurzen Ansprache an Eltern und Fünftklässlern, „dass das Lehrerkollegium nur dann Sorgen abnehmen, Tipps geben und fördern kann, wenn die Grundlage dieses Bildungsforums von einem Miteinander und großer Wertschätzung getragen wird“.

Mit den offiziellen Ernennungsurkunden zur Direktorin der Gesamtschule Oebisfelde für Kerstin Grimm-Neubauer und zur Direktorstellvertreterin für Sabine Ostrowitzki – beide Bezeichnung beinhalten keine Gehaltsanpassungen – vollzog der Referatsleiter im Landesschulamt, Torsten Klieme aus Halle, den Wechsel der Beschulungsform. Klieme sah im Gespräch mit der Volksstimme eindeutige Vorteile durch die Gemeinschaftsschule für Schüler an Schulen im ländlichen Raum. Insbesondere, weil geringe Schülerzahlen in den Jahrgängen eher die Normalität sind. Integrierte Gesamtschulen beispielsweise müssten dagegen vierzügige Jahrgänge vorweisen können, so Klieme.

Der große Vorteil ist die Zeit für eine Berufsfindung, für die die Schüler durch die neue Schulform mehr Zeit erhielten, so Klieme. Er betonte bei seiner Ansprache das besonders hohe Engagement des gesamten Lehrerkollegiums, die ein schlüssiges Konzept erarbeitet und in eine erfolgversprechende Form umgesetzt haben. Die beiden fünften Klassen erleben jetzt eine Kennenlernwoche und werden zukünftig von einem Jahrgangsteam beschult.