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Betreutes Wohnen „Kontra“ beendet Kunstprojekt

Ein Kunstprojekt haben die Bewohner des Betreuten Wohnens „Kontra“ vollendet und das Ergebnis ihres Schaffens vorgestellt.

Von Yvonne Heyer 15.08.2015, 01:01

Oschersleben l Vor einigen Wochen feierte „Kontra“ seinen 15. Geburtstag. Und der Name der Betreuungseinrichtung für erwachsene Menschen mit seelischer Behinderung und seelischer Behinderung in Folge von Sucht sollte in der Umsetzung eines Kunstprojektes, welches anlässlich des Jubiläums initiiert wurde, ebenso eine Rolle spielen. „Seelische und psychische Erkrankungen sind nicht immer gleich zu erkennen. Unsere Bewohner müssen sich also immer in irgendeiner Form erklären, sozusagen Kontra geben. Deshalb sind wir bei der Umsetzung unseres Kunstprojektes auf die Idee gekommen, genauer zu erklären, wofür „Kontra“ steht und in die Gestaltung der Bänke, Tische und Pavillone einzubinden“, erklärt die Leiterin der Betreuten Wohnens, Nicole Strauß. (K)ooperation, (O)ptimismus, (N)eutralität, (T)oleranz, (R)espekt und (A)kzeptanz stehen für „Kontra“. Das kann nun auf einer der Bänke nachgelesen werden.

Mit der Unterstützung des Lions-Clubs wurden zwei Pavillone und die passenden Sitzgarnituren, bestehend aus Tischen und Bänken, angeschafft. Dann gingen die Bewohner der Friedrichstraße 14 an das Gestalten. Mit textiler Farbe beispielsweise wurden die Seitenwände der Pavillone aufgepeppt.

Nun können dort in großen Lettern die Grundsätze der Arbeit des DRK und der Arbeit mit Menschen mit seelischen und psychischen Behinderungen nachgelesen werden. Die da beispielsweise heißen: Freundlichkeit, Menschlichkeit, Freiwilligkeit oder Einheit. Für die Tische hat ein Bewohner Piktogramme entworfen und aufgeklebt.

In einem großen roten Kreuz wird dargestellt, wie die Hilfe für Menschen mit seelischen Behinderungen konkret aussieht, wie mit ihnen gearbeitet wird. Dazu gehört die Hilfe bei den Finanzen, Kochtraining oder die Erledigung von Behördengängen.

Bei der künstlerischen Umsetzung stand den Männern und Frauen Ergotherapeutin Ina Schaal zur Seite. „Mit der Umsetzung des Kunstprojektes konnten wir ganz verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten aus unseren Bewohnern herauskitzeln, von denen sie selbst nicht mehr wussten, dass sie sie können. Das hat ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Zudem hat die Umsetzung des Kunstprojektes Abwechslung in den Tagesablauf gebracht und es hat unsere Bewohner motiviert“, berichtet Nicole Strauß weiter. In diesen Tage haben die Männer und Frauen von „Kontra“ im Garten der Friedrichstraße 14 ihr fertiges Projekt, welches vom Lions-Club Oschersleben mit 800 Euro unterstützt wurde, präsentiert. In die gesamte Umsetzung des Kunstprojektes waren die Bewohner von „Kontra“ involviert, haben es selbst geplant.

„Wenn wir nun beispielsweise beim Tag der Regionen oder beim Sachsen-Anhalt-Tag dabei sind, bauen wir unsere Pavillone auf und die Besucher unseres Standes, aber auch Eltern und Betreuer, können sich über uns informieren. Wir können anschaulicher zeigen, was unsere Arbeit ausmacht und wir sind gleich zu erkennen“, so Nicole Strauß.