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Abriss Turbine am Bodewehr ist passé

Bei einem Gespräch zum Hochwasserschutz wurde auch die Zukunft des Oschersleber Bodewehres besprochen.

Von Yvonne Heyer 02.02.2016, 00:01

Oschersleben l Wie Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) berichtet, informierte der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft vor allem darüber, dass es für den geplanten Deichbau in Hordorf und Günthersdorf nun konkretere Planungen gibt. „Diese stehen im Zusammenhang mit den Deichbauarbeiten in Krottorf, die schon in naher Zukunft hier umgesetzt werden“, so Benjamin Kanngießer.

In Hordorf gab es bereits im vergangenen Jahr eine Bürger-Informationsveranstaltung zum geplanten Deichbau in diesem Oschersleber Ortsteil. Dort habe es zahlreiche Hinweise aus den Reihen der Bevölkerung gegeben, die nun in den überarbeiteten Planungsunterlagen wieder zu finden sind. Möglicherweise im April solle es wiederum eine Informationsveranstaltung für die Bürger, auch für die Günthersdorfer geben. Dann sollen die konkreteren Planungen zum Deichbau in den genannten Ortsteilen vorgestellt werden.

Während der Gespräche mit dem Landesbetrieb sollte auch die Zukunft des Bodewehres eine Rolle spielen. „Die Pläne, mit der Sanierung des Bodewehres dort auch eine Wasserkraftanlage zu errichten, sind auf große Widerstände gestoßen. Zudem mussten wir feststellen, dass die Realisierung sehr, sehr aufwändig, gar ein Planfeststellungsverfahren notwendig wäre“, erklärt Burkhard Henning, Leiter des Landesbetriebes, auf Volksstimme-Nachfrage. Da inzwischen auch der Investor für die Wasserkraftanlage abgesprungen ist, sei entschieden worden, dass im Interesse des Hochwasserschutzes das Wehr zurückgebaut werde.

„Der Hochwasserschutz hat Vorrang. Den Rückbau des Wehres werden wir ordentlich gestalten. Während unserer Gespräche hier in der Bodestadt haben wir auch darüber informiert, wie verfahren werden soll“, erklärt Burkhard Henning.

Er gehe davon aus, dass zum Ende des ersten Halbjahres dieses Jahres die ersten Planungen dazu abgeschlossen sind.

Der Chef des Landesbetriebes verweist mit den geplanten Informationsveranstaltungen auf eine frühzeitige Bürgerbeteiligung.

Er gehe derzeit davon aus, dass 2016 und 2017 für die Planungen und Genehmigungen ins Land gehen und dann 2018 der komplexe Hochwasserschutz mit Deichbauten in Hordorf und Günthersdorf sowie mit dem Rückbau des Bodewehres beginnen könne.

Das unter Denkmalschutz stehende Bodewehr ist, wie inzwischen unschwer zu erkennen ist, ordentlich in die Jahre gekommen. Als 2009 bekannt wurde, dass das Wehr rückgebaut werden soll, weil es für den Hochwasserschutz keinerlei Bedeutung mehr habe, hat sich an dem Bauwerk nichts getan.

Mehr als 700 Bodestädter haben 2009 dafür unterschrieben, dass das Wahrzeichen der Bodestadt erhalten bleiben soll.