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Feuerwehr Eilsleber können Jubiläum feiern

125 Jahre wird die Eilsleber Feuerwehr in diesem Jahr. Das wird auch gefeiert. Zunächst werteten die Retter aber das alte Jahr aus.

Von Ronny Schoof 16.03.2017, 11:00

Eilsleben l Einsatzdienst, Übungen, Aus- und Weiterbildung, körperliche Fitness, Umgang mit neuer Ausrüstung, soziale Medien – alles Belange, die den Eilsleber Feuerwehrmann respektive die Feuerwehrfrau gefordert haben. Johannes Erben attestierte seiner Truppe zur Hauptversammlung ein „ereignisreiches und herausforderndes Jahr, das wir aber gemeinsam gut gemeistert haben.“ Eine Zusammenfassung in Zahlen.

29 Einsätze hat die Ortswehr 2016 gefahren. „Meine ersten Dankesworte richten sich darum an unsere Einsatzabteilung, denn es war ein anstrengendes Jahr.“ Knapp ein Drittel der Alarmierungen – neun an der Zahl – war auf Brände zurückzuführen, „darunter zwei Einsätze, die jeweils als Großbrand gewertet wurden“, sagte Erben. So waren die Eilsleber mit ihrem Drehleiterfahrzeug auch am 6. Juli beim Brand in der Gehringsdorfer Schweinemastanlage als federführende Wehr vor Ort, wobei ein Vollbrand verhindert wurde sowie zahlreiche Tiere dank der Feuerwehrleute aus der Stallung gerettet werden konnten. Ein weiterer Einsatzschwerpunkt betraf einmal mehr den Bereich der technischen Hilfeleistung und Unfallrettung (12).

39 Ausbildungsdienste sind von der Aktivabteilung geleistet worden. „Zusätzlich besuchten die Mitglieder noch 26 Lehrgänge beziehungsweise Seminare und nahmen an vielen Veranstaltungen und Einsatzübungen der Gemeinde und auch darüber hinaus teil“, berichtete Erben. Grundlage der Lehrgangsanmeldungen sei die fortgeschriebene Risikoanalyse von 2014. „Zieht man diese zu Rate, sieht man dass wir die geforderten 18 Atemschutzgeräteträger fast erreicht haben, dass wir bei den Maschinisten knapp über dem Soll von 12 ausgebildeten Lkw-Fahrern liegen, und dass wir noch aufholen müssen, was die Gruppenführer angeht. Hier können wir erst vier von neun Führungskräften vorhalten, haben dafür aber eine Übergangslösung gefunden.“

16 ist die Kennnummer des Tanklöschfahrzeugs (TLF), dessen Ersatzbeschaffung in diesem Jahr durch die Verbandsgemeinde Obere Aller realisiert werden soll. „Im Vorjahr wurde uns ein neu aufgebautes Mannschaftstransportfahrzeug zur Verfügung gestellt“, erklärte Erben, „ein paar technische Probleme daran sind jetzt noch zu lösen, aber ich denke, dass wir das in den nächsten Monaten hinbekommen.“ Ebenso optimistisch blickt er dem Kauf des TLF entgegen: „Es gibt dafür leider keine Fördermittel vom Land, doch die Verbandsgemeinde nimmt viel Geld für uns in die Hand. Es besteht bereits Kontakt zu einigen Aufbauherstellern. In naher Zukunft werden sich Vertreter aus Orts-, Gemeindewehrleitung und Verwaltung zusammensetzen, um die Varianten zu besprechen.“

Ausgerüstet wurden die Mitglieder außerdem mit neuer Einsatzbekleidung. Johannes Erben dazu: „Dieser Schritt war sehr wichtig, denn die bisherigen dicken Jacken und Hosen sind einfach nicht mehr Stand der Technik. Auch wenn wir nicht jede Woche in brennende Häuser laufen, sollte der größtmögliche Schutz gegeben sein. Wenn es passiert, dann muss alles funktionieren.“ Er bedankte sich in diesem Zusammenhang insbesondere bei Jens Müller von der Gemeindewehrleitung Obere Aller: „Als Verantwortlicher für Technik hat er unserer Meinung nach ein gutes System eingeführt und auch das richtige Händchen für wirtschaftliche Entscheidungen. Bei der lang ersehnten Umstellung der Einsatzkleidung war er uns eine große Stütze.“

14 brand- und unfalltechnisch besonders schützenswerte Einrichtungen befänden sich in und um Eilsleben, zählte Erben auf. „Das nur, falls manche sich fragen, wozu wir die ganze Technik hier vorhalten. Zu nennen sind zum Beispiel die drei Biogasanlagen und das gesamte Gewerbegebiet in Eilsleben mit seinen großen Produktionsbetrieben, welches dieses Jahr weiter wächst.“ Dazu kämen zwei Pflegeheime, das Rot-Kreuz-Zentrum, vier Kindertagesstätten und drei Schulen. „Betrachtet man also das Gefahrenpotenzial in unserem Einsatzgebiet, sind wir komplett richtig aufgestellt“, schätze Erben ein.

1300 Freunde folgen der Feuerwehr Eilsleben auf Facebook. „Wir haben für uns ein eigenes Profil angelegt, um mehr Bürger über unsere Arbeit zu informieren“, so Erben. „Auf unserer Facebook-Seite berichten wir über alles, was in den Feuerwehren Eilsleben und Ummendorf geschieht. Das soll auch unsere komplexen Aufgaben verdeutlichen und näherbringen.

1 - 2 mal pro Woche traf sich ein Großteil der Kameraden in den Sommermonaten zum freiwilligen Dienstsport. „Zusätzlich zum Dienstplan“, betonte Erben. „Die Idee dazu fand guten Anklang, so dass wir regelmäßig Laufeinheiten absolviert, unsere Bahnen im Freibad gezogen und abschließend eine lockere Runde Beachvolleyball gespielt haben. Das Ganze hat sich bewährt und wird in diesen Jahr wieder aufgenommen.“

1 Beschluss des Eilsleber Gemeinderates hat die Ortswehr aufatmen lassen: „Wir sind wirklich froh, dass der Rat nach einigen Diskussionen dann doch mehrheitlich dem Teilverkauf der Fläche fürs neue Gerätehaus an unserem Wunschstandort zugestimmt hat. Die Planung des Neubaus soll noch 2017 erfolgen, im nächsten Jahr wird dann der Fördermittelantrag gestellt, und wir hoffen da auf die Unterstützung des Landes. Denn wir und die Ummendorfer sind dann zwei der wenigen Feuerwehren, die freiwillig fusionieren wollen.“

3 Mitglieder sind aus der Jugendwehr in die Einsatzabteilung aufgerückt. „Ein großes Lob an dieser Stelle an unsere beiden Jugendwarte Maik Vogt und Rainer Hentschke, die Beruf, Familie und Feuerwehr unter einen Hut bringen müssen und obendrein eine vorbildliche Nachwuchsbetreuung geleistet haben“, unterstrich Erben. „Verständlich nun auch ihr Wunsch nach Entlastung, weshalb fortan ein neues Führungsgespann an der Spitze der Jugendfeuerwehr steht.“ Marvin Reinhold und Kevin Fechner haben die Aufgabe bereits übernommen.

125 Jahre ist die Freiwillige Feuerwehr Eilsleben mit Jahresbeginn alt geworden: „Unser offizielles Gründungsdatum ist der 1. Januar 1892, weshalb wir also Grund zu feiern haben“, verkündete Johannes Erben Das Jubiläum soll im September seinen Höhepunkt erleben – „mit einem großen ‚Feuerwehrtag Obere Aller‘ auf unserem Sportplatz und einer Blaulichtparty am Abend in der Mehrzweckhalle.“