Stadtmuseum wird zum Lego-Land

Oschersleben l Wer sich die aktuelle Sonderausstellung „Im Zeichen der drei Falken“ zur Geschichte der Oschersleber AGO-Flugzeugwerke zum ersten oder auch zum wiederholten Mal ansehen möchte, der hat dafür nicht mehr so sehr viel Zeit. Denn Ende des Monats wird sie abgebaut, der Platz für eine neue Sonderausstellung gebraucht.

Wo jetzt noch Triebwerke, Propeller, Räder oder welche grauen und schwarzen Flugzeugteile auch immer liegen und stehen, wird es spätestens Mitte Mai farbenfroh. Sehr farbenfroh sogar. Bunte Wohngebiete werden genauso zu sehen sein wie bunte Tiere, bunte Autos, bunte Bahnhöfe, bunte Fantasiefiguren, bunte Urlaubsorte oder auch bunte Häfen. Und ja, bunte Flugzeuge auch.

Eine Lego-Welt wird mit der neuen Sonderschau in das Oschersleber Museum einziehen. Zumindest in die obere Etage, während in Parterre weiterhin die Dauerausstellung „Von Oscherslevo bis Oschersleben“ über die mehr als 1000-jährige Geschichte der Bodestadt zu sehen ist.

Aber zurück nach oben. Wo das Museum drei Zimmer hat, die allesamt für die neue Sonderausstellung freigeräumt werden. „Der Aussteller kommt aus dem niedersächsischen Eschede und hat seine tolle und sehr umfangreiche Lego-Sammlung schon in mehreren Museen und anderen Einrichtungen der Öffentlichkeit gezeigt“, sagt Simone Gille.

Die Oschersleber Bibliotheks- und damit auch Oscherslebens Museums-Leiterin versichert, dass diese Ausstellung längst nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene begeistern wird. Nicht zuletzt, weil es in der Ausstellung nicht nur viele aus den Lego-Steinen zusammengesetzte Stücke von heute und früher zu sehen, sondern es auch sehr viel zur Lego-Geschichte zu lesen geben wird.

Apropos Geschichte. Die des Oschersleber Stadtmuseums geht mit der neuen Sonderausstellung nunmehr ins 13. Jahr. Denn 2005 ist das Oschersleber Stadtmuseum eröffnet worden, nachdem das Oschersleber Kreismuseum in der Halberstädter Straße zwei Jahre zuvor geschlossen worden ist und die meisten Exponate ins Museum Burg Ummendorf gebracht worden sind.

Und wie derzeit, waren auch im Geburtsjahr des Stadtmuseums neben der Dauerausstellung unten, oben die AGO-Flugzeugwerke Thema einer Sonderausstellung. Wie noch einmal einige Jahre später und wie auch jetzt.

Aber auch dazwischen hat es etliche Sonderausstellung gegeben. In denen beispielsweise Fotos aus Oschersleben und Umgebung gezeigt worden sind, wie auch Spielzeug, Töpferkunst oder Nippesfiguren.

Und die Organisatoren waren mit dem Besuch all dieser Sonderausstellungen jedes Mal mehr als zufrieden. „Allerdings hat das Interesse nach mehreren Monaten dann doch erwartungsgemäß nachgelassen“, wie Simone Gille sagt. So auch das Interesse an der derzeitigen dritten AGO-Sonderausstellung, die nun schon gut ein Jahr zu sehen ist.

Weshalb auch die ursprünglichen Sonntags-Öffnungszeiten gestrichen und das Museum nur noch dienstags von 13 bis 17 Uhr sowie freitags von 9 bis 12 Uhr geöffnet ist. „Wobei wir beispielsweise Teilnehmern von Klassentreffen oder anderen Gruppen natürlich auf Anfrage auch an Wochenenden die Möglichkeit geben, sich im Museum umzusehen“, wie Simone Gille sagt.

Sie kündigt zudem an, dass das Museum nach der Eröffnung der neuen Sonderausstellung Mitte Mai auch ohne vorherige Anmeldung jeden ersten und jeden dritten Sonntag im Monat jeweils in der Zeit von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein wird.