Stefan von Kotze mit einem besonderen Humor

Klein Oschersleben l Die Gräber derer von Kotzes auf dem Klein Oschersleber Friedhof sind den meisten Bürgern des Dorfes bekannt. Dass der 1909 verstorbene Stefan von Kotze in seiner Zeit ein bekannter Schriftsteller war, dass wissen die wenigsten. Auch nicht, dass es der Geburt Stefan von Kotzes zu verdanken ist, dass wenige Wochen nach seiner Geburt im August 1869 Otto von Bismarck nach Klein Oschersleben kam: Exakt am 15. September 1869 zur Taufe des kleinen Stefan. Seine Mutter war die Nichte Bismarcks.

Stefan von Kotze lebte acht Jahre in Berlin. Dann zog es ihn in die Welt hinaus. Er reiste nach Australien, Papua-Neuguinea, war in weiteren afrikanischen Ländern sowie auf dem Balkan unterwegs. Seine Erlebnisse schrieb er auf, so wurde er zum Reiseschriftsteller. Bekannt wurde Stefan von Kotze auch mit seinem Südafrikaroman „Ruth“. Er berichtet aus der Zeit des Burenkrieges. In seinen Büchern übte von Kotze auch Kritik an der Kolonialpolitik seiner Zeit.

Am 1. Ostertag 1909 starb Stefan von Kotze in der Nähe des elterlichen Schlosses. Er fand auf dem Friedhof des Ortes seine letzte Ruhestätte.

1916 bezeichnete Kurt Tucholsky Stefan von Kotze als großen Humoristen der deutschen Literatur.

Die Ausstellung „Stefan von Kotze - Dichter und Weltreisender“ wird am Freitag, 16. September, um 17 Uhr in der Klein Oschersleber evangelischen Kirche eröffnet. Die Eröffnung wird musikalisch von Kantor Werner Jankowski begleitet. Der Klein Oschersleber Eckart Römmer, der maßgeblichen Anteil an der Gestaltung der Ausstellung hat, wird einen kleinen literarischen Überblick über das Schaffen des Klein Oschersleber Autors geben. „Dabei möchte ich vor allem auf seinen besonderen Humor eingehen“, meint Eckart Römmer.

Erhard Horn, Christine Spielmann und Anja Gildemeister werden zur Ausstellungseröffnung am kommenden Freitag Geschichten vorlesen, die seinen besonderen Humor unter Beweis stellen.