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Bode-Pokal Bogenschützen auf der Jagd nach Punkten

89 Bogenschützen aus Sachsen-Anhalt haben sich in Gröningen gemessen. Der zehnte Winter-Bode-Pokal war gleichzeitig Landesmeisterschaft.

Von Christian Besecke 15.02.2017, 00:01

Gröningen l Die Gastgeber haben die zweieinhalb Kilometer lange Runde mit 3-D-Zielen bestens ausgestattet. Michael Lange, der Abteilungsleiter Bogenschießen, und seine zahlreichen Helfer leisteten dabei ganze Arbeit. Es gab auch einige echte Herausforderungen für die Wettkämpfer – so eine Station am ersten trockenen Bodedurchlauf der Dammstraße Richtung Kloster Gröningen, bei der unter der Brücke hindurch ein Ziel getroffen werden musste. Gleich nebenan waren fast schon Kunstschüsse notwendig. Die Aktiven visierten hier über die Bode hinweg ein Ziel an.

„Das waren schon Herausforderungen“, bestätigt Lange. „Der weiteste Weg von einem Wettkampfort zum nächsten betrug mehr als einen Kilometer.“ Die Bogenschützen kamen so schon einmal mächtig auf Touren. Geplant waren eigentlich zwei Durchläufe. Als dann aber die morgens gestarteten erst gegen 15 Uhr mit der ersten Runde komplett fertig waren, wurde der zweite Durchgang kurzfristig abgeblasen. „Wir hätten wohl bis in die Dunkelheit hinein gebraucht“, schätzt der Pressesprecher des Vereins, Klaus-Peter Bartschte, ein. „Im nächsten Jahr werden wir die beiden Veranstaltungen wohl getrennt absolvieren.“

Die kurzfristige Entscheidung machte einige Teilnehmer zwar nicht ganz glücklich, sie hätten den anspruchsvollen Marathon gern komplett absolviert. Das positive Fazit überwog jedoch am Ende bei den Veranstaltern, zumal sie mit 89 Wettkämpfern eine neue Rekordzahl verzeichnen durften. Der erste Wettkampf um den Winterpokal hatte im Jahr 2008 31 Schützen aus vier Vereinen angelockt und die Gröninger arbeiteten zu der Zeit noch mit selbst gebauten 3-D-Zielen und Bildern.

Mittlerweile sind die Gastgeber auf diesem Gebiet sehr viel professioneller geworden und Einzelkämpfer und Teams reisen aus der Börde, dem Harz und dem Mansfelder Land an. Eine besondere Herausforderung war in diesem Jahr das verschneite Gelände, welches bei etwa minus zwei Grad überquert werden musste. Die 24 Ziele waren in Wald, Wiese und Flur platziert. Etwas besonderes war auch der Schrägschuss nach unten vom Felsenberg, der sich direkt vor dem Schießstand in Gröningen befindet.

„Für uns war es zudem eine besondere Ehre, dass wir gleichzeitig mit dem Winter-Bode-Pokal die erste Landesmeisterschaft im 3-D ausrichten durften“, befindet Bartschte. Die Schießsportler gingen mit den verschiedensten Bögen in den Wertungen an den Start. Geschossen wurde mit Recurve-, Compound-, Instinktiv-, Blank- und Langbögen – quasi allem, was diese Sparte für den begeisterten Schützen hergibt.

Interessant zu beobachten waren nicht nur die verschiedensten Ausrüstungen, mit denen die Teilnehmern an den Start gingen. Auch die Kleiderordnung war geradezu bemerkenswert. Während die einen normale Winterkleidung bevorzugten, kamen andere in Leder und Fell gekleidet daher. Ein besonderer Anblick war Peter Oertel aus Dessau. Er marschierte als waschechter Trapper gekleidet durch die Runde.

Auch die verwendeten Bögen unterschieden sich zum Teil sehr. So gingen einige mit Sportgeräten an den Start, die kaum einhundert Euro kosten, während andere tausende Euro investiert hatten. Besonders sehenswert war hier der prächtige Compound-Bogen von Leif-Adrian Dreßler aus dem Vorharz.

Die jüngsten Teilnehmer waren die Gröninger Bogenschützen Anton Bohacz (acht Jahre alt) und Lea Unger (9). Im Winter-Bode-Pokal landeten die Gastgeber in der Jugend-Teamwertung auf den drei Medaillenplätzen. Die Platzierung war: Gröningen III, 414 Punkte; Gröningen I, 334 Punkte und Gröningen IV, 300 Punkte.

Bei den Herren räumte der Bogensportverein Bode-Selke-Aue aus dem benachbarten Vorharz groß ab. Hier war die Rangliste: Bode-Selke-Aue I, 272 Punkte; Bode-Selke-Aue II, 986 Punkte; Bode-Selke-Aue III 887 Punkte. Die drei Landes- cups wurden als Wanderpokale für die drei besten Bogenschützen des 3–D-Schießens bereits zum zweiten Mal vergeben.

In der Disziplin Recurve siegte Peter Oertel (BSC Dessau) mit 420 Punkten. Im Compound holte sich Leif-Adrian Dreßler (Bode-Selke-Aue) den Sieg mit 504 Punkten. In der Kategorie Blank-, Jagd-, Langbogen lag Thomas Ciesielski (HS Aschersleben) mit 410 Punkten vorn.