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"Cantiamo" Chor gibt Jubiläumskonzert

Der Chor „Cantiamo“ aus Oschersleben wird im September 40 Jahre alt. Doch gefeiert wird schon im Juni.

Von Sebastian Pötzsch 18.05.2016, 01:01

Oschersleben l „Cantiamo“ wurde im Jahr 1976 als „Chor der Gewerkschaft Unterricht und Erziehung“ von der damaligen Vorsitzenden Ingetraut Camin und dem damaligen Chorleiter Hartmut Sievert gegründet. Angefangen hat die Gruppe als reiner Frauenchor, verstärkte sich jedoch 1984 mit Männern. Seitdem erfreuen die Sängerinnen und Sänger ihr Publikum als gemischter Chor mit Liedern und Werken verschiedener Epochen. „Einige der Gründungsmitglieder singen auch heute noch mit. Das sind natürlich nur Frauen“, erzählt der stellvertretende Chorleiter Mathias Birth, der seit dem Jahr 1996 bei „Cantiamo“ singt.

Aus Erzählungen weiß er, dass eine Konzertreise nach Kiew und Donezk in der damals noch zur Sowjetunion gehörenden Ukraine einer der Höhepunkte der 1980er Jahre war. Außerdem öffneten sich die Türen eines Fernsehstudios in Leipzig und eines Tonstudios in Wernigerode. Auch bei den Arbeiterfestspielen 1986 in Magdeburg war der Chor dabei.

1990 erfolgte dann die Umbenennung des Ensembles in „Lehrerchor Oschersleben“. 1994 war er Teil der Festveranstaltung anlässlich der 1000-Jahrfeier der Stadt Oschersleben in der Nicolaikirche. Anfang der 1990er Jahre begann eine musikalische Freundschaft zu den „cantores minores“ aus Emmerstedt bei Helmstedt. Ein gemeinsames Projekt der beiden Ensembles war die Aufführung der „Carmina Burana“ von Carl Orff in Oschersleben, in Halberstadt anlässlich des Sachsen-Anhalt-Tages, in Helmstedt und in Wettin. „Ein besonderes Aufführungserlebnis hatte der Chor auch 2002“, erinnert sich Birth und erzählt: „Im Rahmen der Niedersächsischen Chortage in Goslar traten wir erfolgreich in der dortigen Kaiserpfalz auf.“

2007 übergab der langjährige Chorleiter Hartmut Sievert dann den Dirigentenstab und damit die musikalische Leitung an Karin Langer. Seit 2010 tritt der Chor unter seinem heutigen Namen „Chor Cantiamo Oschersleben“ auf.

Heute wie in den vergangenen 40 Jahren pflegt das Ensemble Chorgut aus verschiedenen Jahrhunderten und bringt seine Lieder dem Publikum an verschiedenen Auftrittsorten in Oschersleben und Umgebung zu Gehör. In unregelmäßigen Abständen geben die Sänger auch „Konzerte an vergessenen Orten“. „Wir wollen Orte und Gebäude, welche bei den Zuhörern vielleicht schon ein wenig in Vergessenheit geraten sind, wieder in den Fokus rücken“, sagt der Chor-Sprecher und zählt einige Beispiele auf: „Unter anderem gab es im Rahmen dieser Konzertreihe Auftritte an der Schinkelschmiede in Neindorf sowie im ehemaligen Bahnhofsgebäude in Oschersleben.“

Trotz des Erfolgs kann und will Mathias Birth einen Makel nicht verschweigen: „Wir haben, ähnlich wie andere Chöre und Vereine im ganzen Land, mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen“. Durch den gewährten freien Eintritt für Kinder und Jugendliche zu Konzerten versuchen die Mitglieder auch die nächste Generation für die Musik zu begeistern. Außerdem stellt der Chor jungen Musikern aus der Kreismusikschule „Kurt Masur“ in Oschersleben seine Konzerte als Podium für instrumentale und gesangliche Darbietungen zur Verfügung. „Somit bereichern wir unsere Konzerte und machen diese für unser Publikum abwechslungsreicher“, spricht der stellvertretende Chorleiter einen weiteren Vorteil an.

Einen Blick in musikalische Zukunft des Chors wagt Birth nur ungern, „zu gewagt in diesen Zeiten. Wir waren und sind dankbar, Teil des Kulturlebens von Oschersleben sein zu dürfen und hoffen, noch eine geraume Zeit dazuzugehören und unser Publikum mit unseren Liedern zu erfreuen.“ Und wer Lust hat, Teil einer Gemeinschaft zu sein und gern singt, sei herzlich zu den Chor-Proben montags von 19 bis 21 Uhr eingeladen.

Das Jubiläumskonzert am 12. Juni steht unter dem Motto „… eine Stunde Ewigkeit“. Wenn die 32 Sängerinnen und Sänger einen Querschnitt aus dem 40-jährigen Schaffen ihres Chores darbieten, erwarten sie zahlreiche Gäste aus Politik und Kultur sowie eine ganze Reihe ehemaliger Mitstreiter in der Nicolaikirche. Unterstützt wird der Chor dann übrigens vom Gesangsensemble der Musikschule „Kurt Masur“ in Oschersleben.