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Eisenbahnmuseum Das Signal steht noch auf Halt

Etwa 15 Vereinsmitglieder des Eisenbahnmuseums „Feldmann“ haben sich am Sonnabend zum Frühjahrsputz getroffen.

Von René Döring 11.04.2017, 01:01

Hadmersleben/Klein Oschersleben l Auch wenn das große Signal am Eingang weiterhin auf Halt steht, stehen die Türen zum Eisenbahnmuseum „Feldmann“ sperrangelweit offen. Allerdings nur für Vereinsmitglieder. Und das auch nicht unbedingt zum Vergnügen. Vielmehr sind etwa 15 von ihnen gekommen, um alles auf Vordermann zu bringen.

So wird bei diesem Frühjahrsputz an allen Ecken und Enden, also sowohl draußen auf dem Hof als auch in den beiden Museums-Etagen fleißig gewerkelt. Die einen sind mit Besen unterwegs, andere mit Staublappen. Wieder andere kümmern sich um die Elektroanlage oder um die Vereinsküche. Auch wird schon mal ein Blick auf die Bahnanlagen geworfen.

Im November ist das Museum in den Winterschlaf gegangen und am Wochenende nach Ostern werden die Türen nun wieder für Besucher geöffnet. „Und dann soll alles vernünftig aussehen und funktionieren“, sagt Vereinsvorsitzender Erhard Horn. Der nicht nur mit der Teilnahme an diesem Arbeitseinsatz sehr zufrieden, sondern auch sehr optimistisch ist, dass sowohl das erste Besucherwochenende am 22. und 23. April als auch das weitere Vereinsjahr erfolgreich wird: „In den vergangenen Jahren hatten wir jeweils gut 1500 Besucher und rechnen auch in diesem Jahr mindestens mit solch einem Zuspruch.“

Zumal für die Vereinsmitglieder jetzt nicht einfach nur ein weiteres Veranstaltungsjahr beginnt. „Wir feiern überdies ein Jubiläum. In diesem Jahr gibt es den Verein der Eisenbahnfreunde 15 Jahre“, wie Erhard Horn sagt.

„Zuvor sind wir mit unseren Eisenbahnanlagen auf Reisen gegangen, waren seit 1995 immerhin an 75 Veranstaltungen beteiligt. Darunter waren große Ausstellungen wie in Dortmund oder Magdeburg“, sagt der Vereinsvorsitzende. Doch dann ist den Eisenbahnfreunden der Reise-Aufwand zu groß geworden und sie haben sich im Jahr 2002 als Verein am Bahnhof in Klein Oschersleben eingerichtet. Seither gibt es aus Richtung Klein Oschersleben gleich vor, beziehungsweise aus Richtung Hadmersleben gleich hinter den Bahnschranken das Regionale Eisenbahnmuseum „Feldmann“.

Anlässlich des Jubiläums haben die Vereinsmitglieder unter anderem auch eine Bilddokumentation erarbeitet, die über die Höhepunkte der vergangenen 15 Jahre berichtet. Die Möglichkeit, sich diese Dokumentation anzusehen, besteht auch schon während der ersten Fahrtage, wie die Eisenbahnfreunde das Öffnungswochenende in gut zehn Tagen nennen.

An dem die Museumsbesucher auch erfahren und erleben werden, dass inzwischen alle Modellbahnanlagen des Museum digitalisiert sind, also per Computer gesteuert werden. Die auf einer Fläche von 6 mal 26 Metern aufgebaute Spur-2m-Anlage mit Eisenbahnmodellen im Maßstab 1:22,5 genauso wie die kleineren Anlagen der Spurgrößen TT, H0 oder N.

Mit dieser Digitalisierung sind die Eisenbahnfreunde einen großen Schritt in die Zukunft gegangen. Dennoch plagen den Verein Sorgen, vor allem Nachwuchssorgen. „Wir brauchen noch mehr jüngere Leute, die mit anpacken“, so der Vereinsvorsitzende.

Wobei es da mit den beiden neun Jahre alten Robin Benjamin Zingel und Jeremias Heinrich Norbert Voigt sowie mit dem elf Jahre alten Colin Marwen Lange drei ganz aktive Nachwuchs-Vereinsmitglieder gibt. Die sich mit der digitalisierten Technik der Eisenbahnanlagen sehr gut auskennen. Nicht zuletzt zur großen Freude von Vereinchef Erhard Horn: „Ich selbst bin kein Technik-Fachmann und freue mich sehr über das Engagement dieser Jungs.“ Wie der Vorsitzende überdies sehr froh ist, dass zu den erwachsenen Vereinsmitgliedern auch Elektriker und Informatik-Fachleute gehören. „So können wir das meiste selbst erledigen“, sagt Horn, der insgesamt etwa 40 Vereinsmitglieder an seiner Seite hat. Von denen nur wenige in Klein Oschersleben oder Hadmersleben wohnen, sondern vor allem aus etlichen anderen Orten Sachsen-Anhalts und Niedersachsens kommen.

„Die Ost-West-Zusammenarbeit hat von Anfang an sehr gut funktioniert“, sagt Erhard Horn, der mit Blick auf das erste 2017er Veranstaltungswochenende am 22. und 23. April noch eine Überraschung parat hat. Denn dieses Öffnungswochenende ist mit einem historischen Zweiradtreffen gekoppelt. „In unserer unteren Museumsetage werden an diesem Wochenende neben unserer Eisenbahn-Ausstellung auch alte Motorräder und Mopeds zu sehen sein. Und Leute aus der Umgebung, die alte Zweiräder besitzen, können gern noch dazukommen“, sagt Erhard Horn.

Der auch schon mal drei Wochen weiter blickt. Also zum Freitag, 12. Mai. An dem Tag findet nämlich der nächste „Feldmann“-Vereinsabend statt. Zu dem der Autor Dirk Endisch kommen wird. Der zahlreiche Bücher rund um das Thema Eisenbahn geschrieben hat und an diesem Abend von 18.30 Uhr an sein neuestes Werk „Klein und Privatbahnen im nördlichen Harzvorland“ vorstellen wird.

Das Eisenbahnmuseum „Feldmann“ am Bahnhof Hadmersleben ist in diesem Jahr am 22. und 23. April zum ersten Mal geöffnet. Am Sonnabend ist die Ausstellung von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr zu sehen.