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FSJ Helfen und Erfahrungen sammeln

Wilhelm Steinke leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Helios-Bördeklinik in Neindorf ab. Er sammelt Erfahrungen.

Von Sebastian Pötzsch 25.07.2016, 01:01

Neindorf l Wilhelm Steinke hat erst im vergangenen Jahr seine Abiturprüfungen am Oschersleber Gymnasium bestanden. „Mein Wunsch war es, anschließend ein Medizinstudium zu beginnen. Weil ich für eine Ausbildung an der Uni in Regensburg jedoch auf die Warteliste kam, entschied ich mich für zwölf Monate FSJ“, erklärt der 19-Jährige.

Das Freiwillige Soziale Jahr ist ein sozialer Freiwilligendienst für Jugendliche und junge Erwachsene, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt und noch nicht das 27. Lebensjahr vollendet haben. Es wird von einem zugelassenen Träger durchgeführt. Zugelassen sind Wohlfahrtsverbände, Religionsgemeinschaften sowie Bund, Länder und Gemeinden. Mögliche Einsatzbereiche sind vielfältig und alle sozial-karitativ oder gemeinnützig.

„Wegen meines Wunsches, ein Medizinstudium aufzunehmen, lag es nah für mich, das FSJ in einem Krankenhaus abzuleisten“, erzählt Wilhelm Steinke weiter. Warum es für die Bördeklinik in Neindorf so wichtig ist, mit FSJlern oder Bufdis, also jungen Leuten, die ihren Bundesfreiwilligendienst ableisten, zusammenzuarbeiten, beantwortet Caterin Schmidt. „Es ist schön, wenn wir jungen Leuten bei der Berufsfindung helfen und Einblicke in Ärzte-, Pflege- und Funktionsdiagnostik bieten können“, begründet die Helios-Sprecherin. Der große Vorteil für die Klinik selbst bestehe darin, einfache Pflegekräfte als Unterstützung an der Seite zu haben. „Überzeugt der jeweilige Jugendliche, können wir ihm auch für die Zeit danach eine Ausbildung anbieten“, hebt Schmidt hervor.

Alle FSJler und Bufdis in Neindorf können dabei die Tätigkeitsfelder Grundpflege, Behandlungspflege sowie den hauswirtschaftlichen Bereich durchlaufen und dabei dem medizinischen Personal beispielsweise bei der Körperpflege von Patienten, beim Betten und Lagern oder der Speiseneinnahme helfend zur Seite stehen. Auch bei einfachen medizinischen Verordnungen wie dem Wiegen und Messen von Patienten, das Reichen von Medikamenten oder das Wechseln von Verbänden komme für einen FSJler oder einen Bufdi infrage, „jedoch ausschließlich nach Anweisung und unter Aufsicht einer medizinischen Fachkraft“, betont Caterin Schmidt.

Aktuell ist Wilhelm Steinke in der ambulanten Sprechstunde der Bördeklinik tätig und attestiert den Ärzten. „Meine Hauptaufgabe besteht im Moment jedoch in der Patientenaufnahme am Computer“, beschreibt der FSJler. Aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen interessierte ihn eigentlich die Allgemeinmedizin, „doch Medizin ist ein breit gefächertes Feld, also werde ich sehen, was mein Studium so bringt“, überlegt Wilhelm, in welche Spezialrichtung es später einmal gehen soll. Besonders fasziniert hätte ihn im Rahmen seines FSJ die Arbeit mit den Spezialisten Hans-Georg Damert und Bchar Ibrahim vom Department „Plastische, Ästhetische und Handchirurgie“. „Hierher kommen Patienten mit schwierigen Problemen, zum Beispiel mit stark verletzten Händen nach Arbeitsunfällen. Oftmals hätte ich nicht gedacht, das da noch einmal was zu richten ist. Doch die Spezialisten haben mich vom Gegenteil überzeugt“, sagt Wilhelm Steinke.

Die Leiterin der ambulanten Sprechstunde, Sylvia Ohnesorge, zeigt sich unterdessen begeistert von „ihrem“ FSJler. „Mit Wilhelm haben wir einen richtig tollen jungen Mann an unserer Seite.“ Er könne eigenständig arbeiten und den Ärzten assistieren, auch Notfälle versorgen – „natürlich immer unter ärztlicher Aufsicht“, betont die Schwester.

Interessenten, die als FSJler oder Bufdi in der Börderklinik arbeiten wollen, können ihre Bewerbungen an folgenden Kontakt senden: Pflegdienstleiterin Svenja Dörfler, Kreiskrankenhaus 4, 39387 Oschersleben OT Neindorf.