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Gelungene Premiere Ausbildung direkt vor der Haustür

Die erste Oschersleber Ausbildungsmesse ist aus Sicht der Firmen und aus Sicht der Schüler gelungen.

Von Yvonne Heyer 04.03.2016, 00:01

Oschersleben l Alle 28 Unternehmen, die sich auf der ersten Ausbildungsmesse Oscherslebens präsentierten, haben sich eine Menge an ihren Messeständen einfallen lassen, um die jungen Leute aus verschiedenen Oschersleber Schulen und der Umgebung mit Informationen über die verschiedensten Ausbildungsberufe zu „füttern“. Ein echter Hingucker war in jedem Fall ein Automat der Firma Wehling Anlagen- und Maschinenbau, der Flaschen aus einem Getränkekasten holte und die Flaschen sogar öffnete. „Diese Anlage haben wir eigens für die Messe gebaut“, berichten Firmenchef Matthias Wehling und Projektleiter Martin Nehrig. Dieses 1992 gegründete Oschersleber Unternehmen ist genauso auf der Suche nach geeignetem Berufsnachwuchs wie das EMG Eltma Werk. Hubert Weber, zuständig für Fertigung und Ausbildung, kam mit vielen jungen Leuten ins Gespräch. Er berichtete, dass das Unternehmen ihnen eine Menge bieten könne, Bezahlung nach Tarif, ein junges Team und anspruchsvolle Aufgaben.

Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel seien die wichtigsten Gründe dafür, dass die Stadt Oschersleben mit den Unternehmen gemeinsame Sache mache und deshalb gemeinsam mit ihnen die Ausbildungsmesse organisiert habe. Das sagte Bürgermeister Benjamin Kanngießer zur offiziellen Eröffnung. Ein „treibender Keil“ und Ideengeber für die Messe sei dabei nicht zuletzt Norman Scholz, stellvertretender Werkleiter von Wilo, gewesen. „Wir kennen die Ausbildungsmessen in Magdeburg. Doch mit 16 sind die jungen Leute noch nicht so mobil und sollten deshalb hier vor Ort die Chance haben, sich über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren“, so seine Beweggründe.

An etlichen Ständen waren es Auszubildende selbst, die den künftigen Schulabgängern gern erzählten, wie es ihnen so während der Berufsausbildung ergeht. Julienne Radde, Saskia Laue und Friederike Sommer werden im Oschersleber DRK-Alten- und Pflegeheim ausgebildet. „Unser Beruf ist schon sehr vielfältig. Keineswegs gehört dazu nur das Waschen und Pflegen. Wir machen Gedächtnistraining, gehen mit den alten Menschen spazieren“, berichten die drei jungen Frauen. Carola Starr, ihre zuständige Praxisanleiterin, sieht in der Ausbildungsmesse eine wichtige Chance, Berufnachwuchs zu finden. „Das ist gar nicht so einfach“, weiß sie aus Erfahrung zu berichten.

Auch Agrarfrost würde gern mehr junge Menschen ausbilden. „Derzeit sind es fünf, doch wir würden auf sieben oder acht gehen. Wir sind schon oft in die Schulen oder auf Messen gegangen, um auf unser Unternehmen aufmerksam zu machen“, berichten Ursula Burba und Andy Gödecke.

Die Männer ganz in Schwarz, Schornsteinfegermeister Sven Reichwein und sein Geselle Kevin Bomke, waren in jedem Fall auch ein Messe-Hingucker. „Ich möchte heute für unser Handwerk werben, denn wir haben Nachwuchssorgen“, machte der Schornsteinfegermeister deutlich.

In jedem Fall bot die 1. Oschersleber Ausbildungsmesse eine große Vielfalt verschiedenster Ausbildungsberufe. Mit der Resonanz dürften Organisatoren wie Aussteller zufrieden sein.