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Spielmannzug Ein Kirschbaum zum 60. Geburtstag

Zum Jahrestag des Spielmannszuges Oschersleben hatten dessen Mitglieder zur Feierstunde in das Kulturhaus Gröningen eingeladen.

Von Sarah Becker 28.09.2016, 23:01

Gröningen/Oschersleben l Der Vereinsvorsitzende Siegfried Wesemeier, der selbst seit 50 Jahren beim Spielmannszug ist, führte durch das Programm. In seiner Rede sprach er über die geschichtliche Entwicklung des Spielmannszuges. Zu jeder Phase trugen die Mitglieder ein dazu passendes Musikstück vor. Darunter waren Titel wie „Sturmlied der freien Turner“ oder „Go West“ zu hören. Außerdem spielten sie ein Beatles-Medley mit Stücken wie „Yellow Submarine“ und „Yesterday“.

Währenddessen konnten die Besucher das Gesagte anhand von an die Wand projizierten Videos vergangener Auftritte und Wettkämpfe verfolgen. Diese hatten einst unter anderem in Leipzig, Rostock und sogar in Moskau stattgefunden. Für das Video war das Ehrenmitglied Hans-Georg Hahn verantwortlich.

Im Anschluss an die Rede des Vereinsvorsitzenden folgten Grußworte der Gäste. Zunächst sprach Gerd Ludwig als Vertreter der Stadt Oschersleben und Leiter des Ordnungsamtes. Der Spielmannszug sei aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken. „Er war und ist wie eine zweite Heimat für viele Kinder und Jugendliche“, merkte Gerd Ludwig an.

„Wo Sprache scheitert, da verbindet die Musik“, befand Astrid Ripke. Die Leiterin der Puschkin-Sekundarschule freute sich, „dass der Spielmannszug alle kulturellen Höhepunkte der Schule umrahmt hat.“ Seit vielen Jahren stellt die Schule Proberäume für das Ensemble bereit.

Auch Vertreter des Oschersleber Blasorchesters bedankten sich für die langjährige Zusammenarbeit der beiden Vereine. Im Zuge dessen luden sie den Spielmannszug zu ihrem fünfzigjährigen Jubiläum ein. „Uns verbindet das gemeinsame Musizieren und die gemeinsamen Auftritte“, dankte Siegfried Wesemeier.

Auch Vertreter der Schützenvereine von Hornhausen, Günthersdorf, Alikendorf und Wulferstedt zeigten sich erfreut über die gute Zusammenarbeit mit dem Spielmannszug. Sie bedankten sich mit Geschenken und Spenden.

Mitglieder des Partner-Spielmannszugs „Wiesenthal“ aus dem niedersächsischen Hagen am Teutoburger Wald bewunderten unterdessen die sechzigjährige Vereinsarbeit. Die Zusammenarbeit beider Vereine besteht seit über 25 Jahren. Sie beinhaltet nicht nur gemeinsame Auftritte, sondern auch allerlei Aktivitäten wie zum Beispiel das alljährliche Grünkohlessen.

Als Dank für die Partnerschaft schenkten sie Siegfried Wesemeier stellvertretend einen Kirschbaum, der symbolisch für dessen Herkunftsort steht. Denn die Gegend um Hagen ist für die roten Früchte bekannt. Eigens für das Jubiläum des Oschersleber Musik-Ensembles brachten die Hagener Musikanten eine frisch prämierte Kirchbaumsorte mit: die Prinzesskirsche. Außerdem überreichten sie einen Stein mit dem Datum der Partnerschaftsvereinbarung.

Im Anschluss an die Grußworte folgte ein gemütliches Beisammensein bei Essen und Trinken.

Nach der großen Feier gab es für den Chef der musikalischen Truppe am Sonntagmorgen in der Puschkinschule, die als Wiege des Spielmannszuges gilt, zwei große Überraschungen. Vor der Schule fand ein Erinnerungsstein seinen Platz. „Und mir haben meine Kollegen die ganze Woche erzählt, hier würde ein Platz für Blumen geschaffen“, sagte Siegfried Wesemeier, während er gemeinsam mit Yvonne van‘t Hof den Stein platzierte. Yvonne van‘t Hof ist die Vereinsvorsitzende des Musikzuges Wiesental, einem Ortsteil von Hagen. Mit diesem Musikzug gibt es seit 25 Jahren freundschaftliche Verbindungen. Exakt am 7. September 1991 wurde der Partnerschaftsvertrag geschlossen. An dieses Jubiläum soll der Gedenkstein künftig erinnern.

Eine zweite Überraschung wurde von Siegfried Wesemeier eigenhändig in der Erde „versenkt“: jener Kirschbaum, der ihm am Tag zuvor von Mitgliedern des Hagener Spielmannszuges überreicht worden war. Er soll nun hinter der Puschkinschule wachsen und gedeihen und für eine reiche Kirschenernte sorgen.