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Jubiläum Reimann stößt auf 35 Jahre Herzsport an

Die Völpker Herzsportgruppe hat ihr 35-jähriges Bestehen gefeiert. Gründer Gerhardt Reimann denkt ans Aufhören.

Von Ronny Schoof 12.12.2016, 00:01

Völpke l Auch mit nun 89 Jahren „gehört der tägliche Sport einfach dazu“, sagt Gerhardt Reimann. Die wöchentlichen Übungseinheiten mit der Herzsportgruppe – immer mittwochs in der Völpker Turnhalle – sind dabei ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil. Reimann leitet sie an, bringt immer wieder neue Ideen rein, hält den Kontakt zu Sponsoren und Ärzten und hat eine ungebrochen kindliche Freude daran, thematische Stationen zu basteln, die alljährlich beim Sportfest zum Punktesammeln herausfordern.

„Vermutlich war das aber jetzt mein letztes Sportfest“, trägt sich Reimann mit dem Gedanken, „etwas kürzer zu treten, da ich ja nun auf die 90 zugehe und mir die Dinge nicht mehr ganz so leicht fallen.“ Er spüre das Alter, doch diese seine Sportgruppe ist eben auch eine Herzensangelegenheit, der Reimann vor 35 Jahren entscheidend auf die Sprünge geholfen hat. Er erinnert sich: „1978 gründete sich in Oschersleben eine therapeutische Sportgruppe für Herz-Kreislauf-Patienten. Das Interesse daran war groß und wuchs noch weiter, und so kam Teilnehmer Walter Leps auf die Idee, in seinem Heimatdorf Völpke eine zweite Therapiegruppe zu gründen, was dann am 23. November 1981 in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Berg und mir in die Tat umgesetzt wurde.“

Ein Dutzend Mitglieder war anfangs dabei, mittlerweile sind es viermal so viel. „Es haben ganz viele Leute Anteil daran, dass diese Idee so lange überdauern konnte, zumal wir nach der Wende oder nach dem Turnhallenbrand hier auch schwierige Zeiten zu bewältigen hatten“, weiß Reimann. „Mein besonderer Dank gilt den Ärzten, ohne deren Hilfe wir das gar nicht machen könnten, und den treuen Sponsoren, insbesondere der Bördesparkasse und der Allianz-Vertretung Jügen Schreinert.“

Den Stolz auf das Erreichte brachte Gerhardt Reimann auch schon während der kleinen Feierstunde am 23. November zum Ausdruck. „Eigentlich wollten wir Sportfest und Jubiläum ja da schon feiern, weil es auf den Tag genau 35 Jahre Herzsportgruppe waren. Aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes kurz vorher haben wir das dann aber verschoben“, erklärt der Übungsleiter. Ganz ohne Gründungstagsgrüße hat er den 23. November jedoch nicht vorbeiziehen lassen. Gerade aus der Klinik entlassen, ließ er sich mit Blumensträußen überraschenderweise doch zum Training blicken: „Am Gründungstag muss doch was geschehen.“

Sprach‘s und fasste in kurzen Worten zusammen, was in den 35 Jahren so allerhand geschehen ist. Die Blumen überreichte Reimann an Übungsleiterin Bärbel Kaiser, Schriftführerin Ursula Schubert, Ärztin Ulrike Hiebsch sowie an die ältesten Mitglieder, Inge Kister und Wolfgang Meyer. „Das musste einfach sein, und nach einem ‚Prost!‘ konnte die Übungsstunde dann ihren Lauf nehmen“, so Reimann.

Ein Schlückchen hat er sich auch bei der Jahresabschlussfeier vorigen Mittwoch gegönnt – freilich nicht ohne zuvor den sportlichen Takt vorgegeben zu haben. Abermals hatte er zehn Stationen aufgebaut, die riegenweise absolviert wurden. Ein weiteres Mal führte er Buch, wertete aus und ehrte die Sieger. Seine Ausstellung „35 Jahre Herzsport“ war in der Halle aufgebaut – noch so eine Sache, die zeigt, wie sehr Reimanns Herz für die Gruppe schlägt.