Felix ist wieder da

Oschersleben l „Am 16. Oktober war Felix spurlos verschwunden. Er ist ein Stromer und kam eines Tages einfach nicht nach Hause“, berichtet Ines Schreinert gegenüber der Volksstimme. Sofort sei eine große Suchaktion eingeleitet worden. „Wir haben beim Generalanzeiger angerufen sowie bei der Polizei, dem Ordnungsamt sowie bei Tierärzten“, berichtet Ines Schreinert weiter. Außerdem haben sie und ihr Ehemann Jürgen Steckbriefe angefertigt und diese in Altbrandsleben und bei Tierärzten verteilt.

„Es haben sich sehr viele Leute bei uns gemeldet. Wir hatten auch mindestens zehn Anrufe. Doch unter den vielen Hinweisen war unser Kater nicht dabei“, erzählt Ines Schreinert weiter. Es seien sogar Katzen als Ersatz angeboten worden. „Die Leute waren sehr nett“, schwärmt die Katzenbliebhaberin und ergänzt: „Doch von Felix fehlte jede Spur.“

Bis zum Montag. Da habe die Schreinerts ein Anruf aus der Tierarztpraxis Knopf erreicht. „Ihr Kater ist aufgetaucht“, sei mitgeteilt worden. Sofort sei Jürgen Schreinert losgefahren und hätte Felix bei der Finderin abgeholt. „Felix war dehydriert und ist völlig abgemagert. Außerdem hat er Verletzungen, die noch behandelt werden müssen“, beschreibt Ines Schreinert den Gesundheitszustand ihrer Samtpfote. „Wir sind heilfroh, dass unser Familienmitglied wieder an Bord ist. Nun müssen wir ihn wieder aufpäppeln“, meint sie. Darüber, wie der Kater zu seinen Verletzungen gekommen ist, möchte sie eigentlich nicht spekulieren. Doch dass hier Menschen ihre Hand im Spiel hatten, sei wohl ziemlich sicher. Lieber möchten sie über die ehrliche Finderin reden, „die sich in ihrer Gartensparte mit viel Engagement um herrenlose Katzen kümmert“, weiß Ines Schreinert.

„Ich fühle mich dazu verpflichtet“, erzählt die Dame gegenüber der Volksstimme. Ihren Namen möchte sie nicht veröffentlicht wissen, „zu viele meiner Gartennachbarn reagieren mit Unverständnis, wenn ich mich um die Streuner kümmere“, begründet sie.

Ihr sei der Kater der Schreinerts am Sonnabend während der täglichen Frühfütterung aufgefallen. Als der Vierbeiner auch am Nachmittag von dem Angebot Gebrauch machte, habe die Tierliebhaberin gemerkt, dass er sehr zutraulich sei. „Ich dachte erst: Schon wieder ein ausgesetzte Katze“, berichtet die Finderin.

Am Montag sei sie sogleich in die Tierarztpraxis gefahren um nach einem Termin zu fragen, an dem das Fundtier untersucht werden kann. „Da habe ich das Bild von dem Kater gesehen und den Mitarbeitern Bescheid gegeben. Wenig später kam Herr Schreinert in die Gartenanlage, um seinen Felix abzuholen“, so die Katzenpflegerin weiter.

Am Dienstagvormittag dann habe Ines Schreinert auch noch einmal vorbeigeschaut und Katzenfutter gespendet. „Sie hatte Freudentränen in den Augen und ich dann auch“, beendet sie ihre Geschichte von den Erlebnissen dieser Tage.