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Kitas Neue Staffelung greift mit dem Neujahrstag

Ab dem Neujahrstag gelten in der Verbandsgemeinde Oberen Aller neue Kita-Bestimmungen. Gebühren und Stundenstaffelung ändern sich.

Von Ronny Schoof 31.12.2016, 00:01

Eilsleben l Eltern können auf Grundlage der morgen in Kraft tretenden Satzung ihre Betreuungsvereinbarungen mit der Verbandsgemeinde besser auf die eigenen zeitlichen und finanziellen Gegebenheiten anpassen – so jedenfalls der Grundgedanke hinter der vom Landkreis geforderten kleinteiligen Staffelung mit Betreuungszeiten zwischen vier und zehn Stunden. Bislang hatte es lediglich Fünf-, Acht- und Zehnstundentarife gegeben.

Wäre es allein nach den eigentlich Betroffenen – den Eltern, Einrichtungen und dem Träger – gegangen, wäre die bisherige Staffelung beibehalten worden. Die breite Mehrheit sowohl in den Kitas mit ihren Kuratorien als auch im Verbandsgemeinderat erkannte keine Notwendigkeit, neue Betreuungszeiten einzuführen. Aus den Diskussionen im Vorfeld zum Satzungsbeschluss (Beteiligungsverfahren) ging mithin hervor, dass der Großteil der Eltern mit der Dreierstaffelung zufrieden ist. Vielmehr wurde auf möglicherweise entstehende Nachteile der Neuerung im täglichen Ablauf verwiesen.

So wird zum einen befürchtet, dass deutlich mehr Unruhe in die Gruppenräume gebracht wird und die pädagogische Arbeit darunter leiden könne, dass es ständig zu Unterbrechungen und Verringerung der Gruppe durch Abholung kommt.

Zum anderen bestehen Bedenken hinsichtlich der Erfassung und Überwachung der einzelnen Betreuungszeiten. Denn darin ist man sich einig: Wenn die Kleinteiligkeit schon eingeführt werden muss, dann sollte man auch – von Not- und Einzelfällen abgesehen – auf die Einhaltung der vertraglichen Vereinbarungen pochen, anderenfalls von der Möglichkeit der Überziehungsgebühr (20 Euro je angefangene Stunde) Gebrauch machen. Dies würde wiederum ausufernden Papierkram zu Lasten der Einrichtungen bedeuten – oder aber die Einführung eines Zeiterfassungssystems.

So merkte es auch die Völp-ker Ratsabgeordnete Daniela Schoppenhauer (SPD-Fraktion) im Rahmen der Beschlussfassung an: „Wie ist es angedacht, die Einhaltung der Betreuungszeiten zu überwachen?“ Das sei bei dieser Staffelung eine wesentliche Frage nicht zuletzt der Gerechtigkeit.

Die Antwort, erwiderte Verbandsgemeindebürgermeister Frank Frenkel, werde sich aus der Praxis ergeben müssen. Er wolle ein Zeiterfassungssystem, wie von Schoppenhauer vorgeschlagen, für die Zukunft nicht ausschließen. „Es wäre aus meiner Sicht aber verfrüht, das jetzt schon konkret ins Auge zu fassen, ohne praktische Erfahrung mit dem neuen System gesammelt zu haben.“ Die Verwaltung gehe zudem davon aus, dass „vergleichweise wenige Eltern“ ihre Betreuungsvereinbarungen ändern beziehungsweise auch Neuanmeldungen vornehmlich im Halbtags- oder Ganztagstakt erfolgen. „Ehe wir alles strikt reglementieren und erfassen, sollten wir abwarten und schauen, wie es läuft“, plädierte Frenkel weiter. „Es wird sich wohl alles einspielen.“

Die freien Träger indes sind nicht verpflichtet, die neue Staffelung anzuwenden.