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Kulturverein Ausleber Heimatbroschüre ist fertig

Die sechste Auflage der Ausleber Heimatbroschüre „Blick vom Bullenberg“ ist fertig. Vorgestellt wird sie zum Erntedankfest.

Von René Döring 29.09.2015, 01:01

Ausleben l Es ist die Frage aller Fragen: Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Seit der Antike streiten sich Philosophen, Naturwissenschaftler und andere Gelehrte über dieses Thema. Weder Sokrates noch Darwin, weder Schopenhauer noch Hawking haben die Lösung gefunden.
Diese Zeit der Ungewissheit ist jedoch jetzt vorbei. Denn der Ausleber Georg Marcks hat die Antwort gefunden und auch gleich veröffentlicht. Und zwar in der neuen Ausgabe der Ausleber Heimatbroschüre „Blick vom Bullenberg“. Gleich auf den ersten beiden Seiten gibt Marcks seine Erkenntnisse unter dem eindeutigen Titel „Am Anfang war das Huhn“ preis.
Gespickt hat der Autor, der von Haus aus Maler und Grafiker ist, seine Abhandlung unter anderem mit frühkindlichen Hühner-Erfahrungen in Hausgarten, mit Informationen über elterliche Eier-Geschäfte und auch mit der Erinnerung an ein widerspenstiges Suppenhuhn zur Studentenzeit. Das Ganze ist sehr unterhaltsam und informativ sowie mit viel Witz und Charme geschrieben.
Unterhaltsam, informativ, witzig und charmant sind auch all die anderen Beiträge, die auf den insgesamt 24 Seiten der neuen Ausleber Heimatschrift stehen. Wobei aber auch die sehr ernsten Seiten des Lebens und der ganz düstere Teil der Geschichte nicht ausgelassen werden.
Der Ausleber Heimat- und Kulturverein nennt seine nunmehr sechste Heimatbroschüren-Auflage ein „kunterbuntes Allerlei aus Vergangenheit und Gegenwart der Großgemeinde Ausleben. Geschichte und Geschichten, Erzählungen, Ereignisse und Legenden unserer Heimat“.
Dabei waren Redaktionsleiter Peter S. Fischer und seine Redaktionsmitstreiter nicht auf sich allein gestellt. Ein Dutzend Autoren haben sich an dieser 2015er Ausgabe beteiligt. Von den meisten war schon in den Ausgaben zuvor etwas zu lesen, aber einige Autoren sind auch völlig neu.
Wie beispielsweise die frühere Lehrerin Marianne Dzimbrowski, die von 1956 bis 1959 in Ausleben gelebt und dort noch unter ihrem Mädchennamen Zerge in den Klassen 5 bis 10 unterrichtet hatte. Und genau um diese drei Jahre geht es in der Erinnerungs-Geschichte der inzwischen 80-Jährigen, die heute in Leipzig lebt.
„Zu unseren Autoren gehören immer mehr ehemalige Ausleben, die sich mit ihrem einstigen Wohnort nach wie vor verbunden fühlen und fragen, ob sie etwas zur Heimatbroschüre beitragen dürfen“, sagt Peter S. Fischer. Der sich darüber sehr freut und nicht zuletzt deshalb davon ausgeht, dass es den „Blick vom Bullenberg“ auch in den nächsten Jahren mit Neuauflagen geben wird.
In der Auflage 2015 ist jedoch nun erst einmal neben der Huhn-Ei-Offenbarung von Georg Marcks und der Erinnerungsgeschichte von Marianne Dzimbrowski etwas über die Ausleber Jugendclubband „The Outlives“ aus den 60er Jahren vom heutigen Magdeburger Gerhard Pustal zu lesen. Wie auch der heutige Oschersleber Eckart Römmer etwas über das 1851 geborene Ausleber Original August Böhmer geschrieben hat, Edith Nehrens etwas über Gärtnerin Lisbeth Mühlenberg, Erika Müller etwas über ihren Vater, den Ausleber Frisörmeister Hermann Heine, oder der heutige Wanzleber Dr. Wilhelm Kempe etwas über eine sehr kuriose Zugfahrt, die im Jahr 1965 für ihn nicht wie geplant in Ottleben, sondern im gesperrten Hötensleben, aber dennoch glimpflich geendet hatte. Außerdem erinnert sich der heutige Domersleber Siegfried Harms an das Leben in Ottleben im Frühjahr 1945, also zur Zeit des Kriegsendes.
„Wie in den Vorjahren, hat überdies die Ausleber Autorin Doris Damke jeweils eine Geschichte auf Hochdeutsch und auf Plattdeutsch beigetragen“, wie Redaktionsleiter Fischer verrät. Wobei auch von Else Behrens (geborene Hillemann) und von Liesbeth Goedecke plattdeutsche Beiträge in der Broschüre enthalten sind.
Und dann ist da ja noch der Ortschronist Peter S. Fischer selbst. Der in dieser neuesten Heimatbroschüre nicht nur hier und da Auszüge aus seiner Chronik beziehungsweise aus dem Chronikarchiv eingestreut, sondern auch mehrere zusätzliche Artikel geschrieben hat. Beispielsweise über Zwangsarbeiter in Warsleben, über den Tod von zwei Pastorenkindern oder auch über die Jagd im einstigen deutsch-deutschen Grenzgebiet.