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Lidl-Ansiedlung Räte beraten zu Unterschriftslisten

Die Unterschriftensammlung gegen den Umzug des Oschersleber Lidl-Marktes bekommt der Discounter. Wie er damit umgeht, bleibt abzuwarten.

Von Yvonne Heyer 24.09.2016, 01:01

Oschersleben l Nach dem offenen Brief Bernd Kittelmanns, Mit-Initiator der Unterschriftenaktion gegen den Umzug des Lidl-Marktes an den Stadtrand von Oschersleben, in dem er fragt „Was nun, Herr Bürgermeister? Wie gehen Sie mit unseren Unterschriften um? Sind 1784 Unterschriften Ihrer Bürger belanglos?“, fanden sich am 21. September die Fraktionsvorsitzenden, der Stadtratvorsitzende Lothar Lortz und Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten und die geplante Verlegung des Lidl-Marktes vom Damaschkeweg an die Anderslebener Straße zu diskutieren.

Alle Beteiligten hätten die hohe Bedeutung des Marktes am Damaschkeweg für die Versorgung der umliegenden Wohngebiete erkannt und beschlossen, die dem Stadtrat am 8. September übergebene Liste mit 1784 Unterschriften an das Unternehmen weiterzuleiten. Mit diesem Vorgehen erhoffen sich die Teilnehmer der Beratung, dass der Vorhabenträger die Standortentscheidung überdenken wird.

„Aufgrund des bereits am 15. Mai 2013 verabschiedeten Aufstellungsbeschlusses zum Bebauungsplan Nr. 2/2013 „Einzelhandel Anderslebener Straße“ bewegt sich Lidl mit seinem Vorhaben im Rahmen der Möglichkeiten. Letztendlich haben weder der Stadtrat noch die Verwaltung eine Handhabe, wenn sich der Discounter als Vorhabenträger mit dem Grundstückseigentümer auf eine Nutzung verständigt. Der Beschluss von 2013 sieht eine Ansiedlung des Einzelhandels vor und ging schon vor drei Jahren von einem Erweiterungsbau für den damals noch bestehenden Aldi-Markt aus“ beschreibt Bürgermeister Benjamin Kanngießer die Situation. „Die Fraktionsvorsitzenden, der Stadtratsvorsitzende Lothar Lortz und ich sind uns darüber einig, dass die Aufgabe des Einkaufsstandortes am Damaschkeweg eine Lücke in das Versorgungsangebot des umliegenden Stadtteils reißen wird. Daher haben wir uns dazu entschlossen, den Versuch zu unternehmen, mit der Weitergabe der Unterschriften die Standortentscheidung zu hinterfragen. Nahezu 1800 Einwohner der Stadt haben mit ihrer Unterschrift ihre Meinung kundgetan. Dem wird sich der Stadtrat ebenso wenig wie die Verwaltung entziehen. Ob der Investor unseren Argumenten folgt, bleibt abzuwarten“, so der Bürgermeister.