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Männerchor Ausstellung in der Heimatstube Wulferstedt

In der Heimatstube Wulferstedt ist eine Ausstellung über den Männerchor eröffnet worden. Dazu fand sich der Chor nochmals zusammen.

Von Sebastian Pötzsch 04.11.2015, 00:01

Ausstellung in der Heimatstube Wulferstedt

Wulferstedt l Gut fünf Jahre ist es nun her, dass der im Jahr 1888 gegründete Wulferstedter Männerchor „Frohsinn“ ganz offiziell seine Auflösung bekanntgab. Um den nachfolgenden Generationen zu zeigen, welch wichtigen Stellenwert die einstige Singegruppe im Ort einmal hatte, haben Angelika und Harald Schuhfuß gemeinsam mit Gunhild Dannenberg eine Ausstellung über die stimmgewaltigen Männer in der Heimatstube organisiert.

„Die im Jahr 1846 gegründete Männersinggemeinschaft war der erste Verein des Ortes mit eigenem Statut. Deren Erben sind die Mitglieder des Männerchores ‚Frohsinn‘“, erklärte Gunhild Dannenberg. „Früher trugen die Frauen nur wenige Male im Jahr lange Ballkleider. Höhepunkte waren dabei die jährlichen Sängerbälle“, erinnerte sie sich. Als einen traditionellen Programmpunkt haben sich die Chormitglieder rücklinks auf die Stühle gesetzt, um im Takt zum Lied „Die blauen Dragoner“ über das Tanzparkett zu reiten. Bilder in der Ausstellung zeugen davon. „Das war einfach legendär“, schwelgte Dannenberg in Erinnerungen und meinte, dass diese bewahrt werden müssen.

Von der ersten Idee für die Ausstellung bis zur Umsetzung seien fast zwölf Monate vergangen. Es wurden Fotos, alte Handzettel mit Veranstaltungsprogrammen sowie Gesangsbücher zusammengesucht. Auch eine Uniform des Männerchores bereichert die Ausstellung. „Die stammt von meinem Vater, der war auch Chormitglied“, erklärte Dannenberg.

Einige Bilder zeigen den längst verstorbenen Erhard Rohland, zumeist ganz typisch mit seiner Zigarre zwischen den Lippen. „Der langjährige Chronist und Stimmführer im ersten Bass war auch unser Lehrer und ein echtes Urgestein“, erinnerte sich Gunhild Dannenberg weiter. Im Jahr 1967 habe er die 1000-Jahr-Feier Wulferstedts ganz groß aufgezogen. „2017 wollen wir 1050 Jahre feiern und damit das Vermächtnis Erhard Rohlands fortführen“, sagte die Ausstellungsmacherin.

Über die Monate sei viel Recherche-Arbeit für die Schau geleistet worden, was auch Spaß bereitet habe. „Denn wir waren mit Leib und Seele dabei“, betonte Gunhild Dannenberg. So fanden die Ausstellungsmacher heraus, dass es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sogar drei Männerchöre im Ort gegeben hat. Einer sei „Frohsinn“ gewesen, dessen Sänger am Sonnabend trotz seiner Auflösung vor fünf Jahren noch einmal einen Auftritt hatten. Sie kommen übrigens nicht nur aus Wulferstedt, sondern auch aus Emmeringen, Oschersleben, Hornhausen, Wernigerode und Hamersleben. „Danke, dass sie sich zusammengefunden haben, um diese Ausstellung zu bereichern“, begrüßte Gunhild Dannenberg die singenden Männer.

Die ließen es sich nicht nehmen, mit einem Ständchen die rund 40 Gäste der Ausstellungseröffnung willkommen zu heißen. Mit Liedern wie „Kein schöner Land“ oder „Im schönsten Wiesengrund“ animierte der Chor unter der Leitung von Ingrid Matschiner die Gäste zum Mitsingen.

Für die kommenden Wochen besteht noch die Möglichkeit, sich nach Anmeldung bei Harald Schuhfuß unter der Rufnummer 039401/523 56 die Schau über den Männerchor anzusehen.