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Ortschronik Limburg übersetzt Hötensleber Dokumente

120 bis 150 Jahre alte Briefe und Karten zur Hötensleber Geschichte sind übersetzt. Der Drackenstedter Volker Limburg hat dies geschafft.

Von Ronny Schoof 04.04.2016, 01:01

Hötensleben l Nahezu 400 Briefe, Karten und Telegramme, die der Amtspächter, Großherzogliche Amtsrat und Rittmeister August Lüdeke in den Jahren 1869 bis 1898 an seine Gattin und Kinder geschrieben hatte, sind nach dem Tod des Oberbeamten auf Veranlassung der Witwe gedruckt und in Buchform bewahrt worden. Ein wertvoller Schatz für die Gruppe um Ortschronist Günter Schwulera.

Der Haken: Die handgeschriebenen Dokumente sind in Korrentschrift abgefasst, „einer Vorläuferin des Sütterlin, welche nur noch von wenigen Menschen gelesen und verstanden wird“, wie Volker Limburg weiß. Der Drackenstedter verfügt über dieses Talent und lässt sich auch immer wieder begeistert von regionaler Geschichte und den Einblicken in die früheren Zeiten mitreißen. Daher folgte er der im Mai 2015 von Ortschronist Günter Schwulera vorgetragenen Bitte gern und machte sich daran, die 488 Seiten der Briefsammlung ins vertraute lateinische Schriftbild zu „übersetzen“.

„Ich habe diese Aufgabe gern übernommen“, so Limburg, „und je mehr ich in die Denkweise des Amtsrats eintauchte, umso mehr faszinierte er mich. Denn August Lüdeke hatte eine besondere Gabe, Briefe zu schreiben, in denen er intensiv und sprachgewaltig seine innigen Gefühle zu seiner Familie zum Ausdruck bringt, sowie auch Ereignisse auf dem Amt und im Ort sichtbar macht und sich zu den politischen Verhältnissen äußert.“

Limburg und der Arbeitskreis haben für 16. April nun zur öffentlichen Buchpräsentation eingeladen, die dann um 16 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus beginnt.