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Partnerschaft Hordorfer seit 27 Jahren Freunde

Seit 27 Jahren sind der Oschersleber Ortsteil Hordorf und der gleichnamige Ortsteil der niedersächsischen Gemeinde Cremlingen Partner.

Von René Döring 23.06.2017, 01:01

Hordorf l Werner de Weerth kommt zwar gerade als Sieger von der Platte, bittet aber dennoch sehr freundlich ins Notizbuch zu schreiben: „Hier spielt nicht Hordorf gegen Hordorf, sondern hier spielen Hordorfer gemeinsam Tischtennis.“ Was sich auch Marko Kuske wünscht: „Genau so ist es. Besser hätte ich es nicht sagen können.“

Ok, soll es halt so geschrieben stehen. Zumal hier nicht nur zwei Tischtennis-Chefs einer Meinung sind, sondern auch zwei Hordorfer. Der eine, Marko Kuske, leitet den Tischtennisverein im Oschersleber Ortsteil Hordorf, also in Hordorf/Bode. Der andere ist Tischtennis-Abteilungsleiter in Hordorf/Elbe, also in einem Ortsteil der Gemeinde Cremlingen im Landkreis Wolfenbüttel. Der im Übrigen den Zusatz Elbe nicht des gro- ßen Flusses wegen trägt, sondern weil durch ihn ein kleiner Umflutgraben fließt, dem einst derselbe Name gegeben worden ist.

Was die Zuordnung der beiden Dörfer sehr erleichtert und somit nicht von Hordorf/Ost und Hordorf/West geschrieben werden muss. Zumal ja diese beiden Dörfer unmittelbar nach dem Mauerfall genau deshalb zusammengefunden haben, um die Ost-West-Hürde zu überwinden. Und das scheint diesen beiden Orten – im Gegensatz zu vielen anderen – sogar auf lange Sicht gelungen zu sein. Denn auch noch 27 Jahre nach den ersten Kontakten sind Hordorf/Bode und Hordorf/Elbe eng verbunden.

„Diese gute Ortspartnerschaft haben mein Hordorfer Amtsbruder und ich von unseren Vorgängern geerbt“, sagt Bode-Hordorfs heutiger Ortsbürgermeister Norbert Kurzel und holt die beiden offiziellen Schreiben zu Tage, mit denen seinerzeit diese Verbindung besiegelt worden ist. Für Hordorf/Bode hatte Bürgermeisterin Carola Keller unterschrieben, für Hordorf/Elbe Gerhard Scheller. Nachdem sich zunächst die beiden Gemeinderäte getroffen hatten, ist das Ganze dann vor allem von den Vereinen und Einrichtungen ganz schnell mit Leben erfüllt worden. Und daran hat sich nichts geändert. Wie auch die nachfolgenden Bürgermeister die Jahre über die Partnerschaft gepflegt haben und nun noch pflegen. Also von Seiten der Bode waren das Horst Schrader, Karl-Heinz Lossin und ist es jetzt Norbert Kurzel. An der Elbe folgten Hilmar Mitteldorf und nun Reinhold Briel.

Da sind also auch heute beispielsweise noch die beiden Feuerwehren, die wie gehabt regelmäßig zusammenfinden. „In den beiden Feuerwehr-Fördervereinen gibt es sogar gegenseitige Mitgliedschaften“, sagt Norbert Kurzel, der einer dieser Bode-Hordorfer ist, die auch dem Feuerwehr-Förderverein von Hordorf/Elbe angehören.

Auch die Schützen besuchen sich gegenseitig, nehmen unter anderem gegenseitig an den Schützenfesten teil. Hier kommt noch hinzu, dass der hiesige Hordorfer Feuerwehr-Spielmannszug bei den Schützenfesten im anderen Hordorf seit vielen Jahren für die Musik sorgt.

Zudem sorgen die Senioren beider Orte dafür, dass die Verbindungen kontinuierlich bestehen bleiben und kommen in jedem Jahr zu einem großen Seniorentreffen zusammen. „In diesem Jahr sind wir die Gastgeber und haben dieses Treffen bereits für den 14. Oktober vorbereitet. Es findet in unserem Gemeindesaal statt“, kündigt Kurzel an.

Also genau dort, wo die Tischtennisspieler nun ihr 2017er Turnier austragen. Und das wie auch schon in den Jahren zuvor als Einzel- und Doppelturnier. Mit der Besonderheit, dass die Doppel sich jeweils aus einem Bode- und einem Elbe-Spieler zusammensetzen. „Wir haben ja gesagt, wir spielen nicht gegeneinander, sondern miteinander“, erinnern Werner de Weerth und Marko Kuske.

Wobei es am Ende dann doch Sieger und Platzierte gibt. So holt sich in der Einzelkonkurrenz Jens Schiller (Elbe) den ersten Platz vor Denny Behrens (Bode) und Christopher Kreuzig (Elbe). Das Doppelturnier gewinnen Denny Behrens und sein Elbe-Partner Stephan Große. Es folgen Mike Hühne (Bode)/Werner de Weerth (Elbe) sowie Michael Lossin (Bode)/Marcus Scherz (Elbe). Nachdem die Siegerehrung erfolgt und auch das anschließende Beisammensein zu Ende ist, versichern sich allesamt bei der Verabschiedung: „Spätestens im nächsten Jahr sehen wir uns wieder.“