1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. 2016 viele Weichen stellen

EIL

Rück- und Ausblick 2016 viele Weichen stellen

Ines Becker, Verbandsgemeindebürgermeisterin der Westlichen Börde, blickt auf 2015 zurück und spricht über neue Aufgaben.

Von René Döring 14.01.2016, 00:01

Gröningen l Da der Brandschutz eine der zentralen Aufgaben der Verbandsgemeinde ist, kommt Ines Becker bei der Frage nach besonderen Ereignissen im Vorjahr auch gleich auf die Feuerwehren zu sprechen. Und da hat sie sofort die Kroppenstedter Wehr im Sinn. „Die Feuerwehr Kroppenstedt hat nicht nur Anfang vergangenen Jahres ihr neues Gerätehaus offiziell bezogen, sondern hat vor allem seit Juni auch wieder ein Wehrleitung“, freut sich Ines Becker und dankt auch jetzt nochmal dem neuen Wehrleiter Karsten Knigge und dem neuen stellvertretenden Wehrleiter Martin Tiedge für ihr Engagement. Wie sie auch allen anderen Feuerwehrleuten der Westlichen Börde für deren Einsatzbereitschaft dankt.

Und in Sachen Feuerwehr erinnert die Verbandsgemeindebürgermeisterin mit Blick auf 2015 unter anderem auch gern an Feuerwehrjubiläen, die in Kloster Gröningen, Wulferstedt und Ausleben gefeiert worden sind, an eine gemeinsame Großübung in Großalsleben, an einen Orientierungsmarsch des Feuerwehrnachwuchses oder an eine Beratung, zu der sich Vertreter aller Wehren getroffen und über die gemeinsame Lösung von Problemen gesprochen haben. „Unter Regie des Gemeindewehrleiters Christian Marquardt wächst so langsam alles gut zusammen“, so Ines Becker.

Wobei es vor Jahresfrist auch weniger gute Feuerwehr-Entwicklungen gegeben hat. „So mussten wir beispielsweise die Feuerwehren Krottorf und Neuwegersleben außer Dienst stellen“, wie die Verbandsbürgermeisterin sagt. Während in Neuwegersleben die Leitung zurückgetreten ist, hat sich in Krottorf nach Ablauf der Wahlperiode niemand zur Neuwahl gestellt. „Die Bürger müssen aber keine Sorgen haben. Denn im Ernstfall kommen die Wehren aus Großalsleben und Gröningen nach Krottorf und die Wehren aus Hamersleben und Wulferstedt nach Neuwegersleben.“ Dennoch sei es erforderlich, in diesem Jahr zu klären, ob und wie es mit den Feuerwehren in Krottorf und Neuwegersleben weitergeht.

Doch zunächst nochmal zurück ins Jahr 2015, in dem es ja auch noch außerhalb der Feuerwehren erwähneswerte Dinge gegeben hat. „Da möchte ich unter anderem an die Sanierung des Gröninger Prälatenbergs erinnern, der mit dem Bau des Kreisverkehrs beendet worden ist“, so Ines Becker: „Die Gröninger haben seit Anfang der 90er Jahre um die Sanierung dieser Landesstraße gekämpft und es nun geschafft.“ Wie von den Kommunen der Westlichen Börde im Vorjahr auch andere Straßenbauprojekte umgesetzt worden sind, beispielsweise in Ausleben und Kroppenstedt.

Weitere größere Sanierungsarbeiten sind beispielsweise an der Krottorfer Burg, an der Hamersleber Mehrzweckhalle und auch in Kroppenstedt an der Kindertagesstätte sowie an der Turnhalle vorgenommen worden.

Und zahlreiche Veranstaltungen, wie auch einige Veranstaltungshöhepunkte hat es im Jahr 2015 in der Verbandsgemeinde auch gegeben. Beispielsweise die bereits genannten Feuerwehrjubiläen oder das 190. Wulferstedter Schützenfest. „Gern erinnere ich mich aber auch an ein sehr gelungenes Zirkusprojekt der Hamersleber Kindertagesstätte mit einer abschließenden Vorstellung für die Eltern und Großeltern.“ Wie sich auch mit Großalsleben, Kroppenstedt, Ausleben, Wulferstedt, Hamersleben und Kloster Gröningen sechs Orte an der Foto-Olympiade der Volksstimme „Wir sind im Bild“ beteiligt hatten. Die am Ende Kloster Gröningen gewonnen hatte.

„Auch in diesem Jahr werden in der Westlichen Börde Jubiläen gefeiert, wenn auch nicht sehr viele“, sagt Ines Becker und erwähnt unter anderem die Kroppenstedter Kindertagesstätte, die ihr 30. Geburtstag feierlich begehen sowie den Gröninger Gartenverein, der in diesem Jahr 90 Jahre alt wird. Und die Verbandsgemeindebürgermeisterin erinnert auch daran, dass die Gröninger Grundschule vor zehn Jahren den Namen „Friedrich Hoffmann“ bekommen hat, „was auch tüchtig gefeiert wird“, kündigt Ines Becker an.

Ines Becker kündigt aber auch an, dass in diesem Jahr so manche wichtige Entscheidung für die Zukunft der Westlichen Börde getroffen werden muss. „Wir werden in diesem Jahr zwar nicht sehr viele Projekte realisieren, aber wir müssen etliche Weichen stellen“, sagt die Verbandsgemeindebürgermeisterin und nennt da an erster Stelle die beiden von Land und EU aufgelegten Förderprogramme Stark III und Stark V. Während es bei Stark III (Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten) grundsätzlich um die Entscheidung gehe, ob die Westliche Börde etwas von dem Förderkuchen abhaben möchte oder nicht, muss bei Stark V entschieden werden, welche Vorhaben mit den bereits zugesicherten 980 000 Euro realisiert werden.

Das alles müsse auch in die Diskussion über den Haushaltsplan der Verbandsgemeinde für 2016 einfließen, so Ines Becker. Ziel sei es, dass der Verbandsgemeinderat diesen Etat in seiner Sitzung am 31. März beschließt. Auf dem Weg dahin würden Ende Januar/Anfang Februar die ersten Haushalts-Arbeitsberatungen stattfinden, wie der Verbandsgemeinderat Anfang Dezember vergangenen Jahres festgelegt hatte. Weitere Beratungen würden folgen.

„Ich bin optimistisch, dass am 31. März ein Haushalt beschlossen wird, der auch eine verträgliche Verbandsgemeindeumlage beinhaltet“, sagt Ines Becker. Mit Blick auf den derzeit vorliegenden Entwurf geht die Verbandsgemeindebürgermeisterin davon aus, dass es weitere Einsparmöglichkeiten gibt. „Alle Beteiligten müssen einen Kompromiss finden.“

Im Zusammenhang mit den Stark-Entscheidungen und der Beschlussfassung eines Haushaltsplanes müsse dann in Zusammenarbeit mit den Mitgliedskommunen entschieden werden, wie in den nächsten Jahren beispielsweise vorgesehene Schul-, Kindertagesstätten- oder auch Feuerwehrgerätehaussanierungen in Angriff genommen werden. „Im Vorfeld werden wir mit den Aufsichtsbehörden alle offenen Fragen klären, die es in Bezug auf Eigentümer und Nutzer der jeweiligen Einrichtungen gibt“, wie die Verbandsgemeindebürgermeisterin sagt.

Ines Becker kündigt zudem an, dass die Verwaltung der Verbandsgemeinde in diesem Jahr unter anderem eine Lösung für das Internet-Breitband-Problem in Wulferstedt finden, die Löschwassersituation in der gesamten Verbandsgemeinde analysieren, ihr Gebäudemanegement für alle ihre Immobilien weiterentwickeln, das neue Landes-Wassergesetz umsetzen, am Straßenkataster weiterarbeiten, die Regenwasserkanäle begutachten und auch weiter an der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik arbeiten wird. „Wir wollen in diesem Jahr Aufgaben erledigen, die in den vergangenen Jahren aufgrund anderen Arbeiten liegengeblieben sind“, so Ines Becker.

All diese und auch die nicht aufgezählten Arbeiten werden die Mitarbeiter der Verwaltung das gesamte Jahr über im Ausweichgebäude in der Grabenstraße und nicht im Gröninger Rathaus erledigen. „Es steht fest, dass wir nicht wie ursprünglich geplant, in diesem Jahr wieder in das Rathaus zurückziehen werden“, wie die Verbandsgemeindebürgermeisterin sagt. Denn da die Schäden am Rathausgebäude weitaus größer sind als befürchtet, wird die Sanierung beziehungsweise Instandsetzung länger dauern als geplant.

„Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Wochen und Monaten die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Mitte des Jahres die Rathaussanierung fortgesetzt wird“, stellt Ines Becker in Aussicht. Mit dem Ziel, dass diese Sanierung 2017 beendet und die Verwaltung dann wieder in ihr angestammtes Haus zurückziehen wird.