Veteranen in Altbrandsleben

Altbrandsleben l Eine Bierlaune war es ganz sicher nicht, als Altbrandsleber Freunde alter Fahrzeuge und Landtechnik auf die Idee kamen, ein Schleppertreffen zu organisieren. So manchen guten Ratschlag holten sich die Altbrandsleber vom Seehäuser Friedrich Kiesel. Dieser, Besitzer eines Lanzbulldog, kannte sich mit derartigen Treffen bereits aus. So kam 2006 das erste Altbrandsleber Schleppertreffen zustande. Unterstützung kam beispielsweise auch von umliegenden Vereinen wie den Hornhäuser Oldie-Freunden oder solchen eingefleischten Fans alter Landtechnik wie Konrad Krüger und Siegfried Drebenstedt aus Hohendodeleben.

„Es war kalt und neblig. Aber wir haben im Startjahr keinen anderen Termin als Ende September bekommen“, erinnert sich Hans-Jürgen Drosihn, der zum harten Kern der Altbrandsleber Schlepperfreunde gehört.

Trotz des eher bescheidenen Wetters wurden 15 bis 20 Fahrzeuge präsentiert, war es ein gelungener Start. Und somit machte sich das Altbrandsleber Schleppertreffen Jahr für Jahr mehr einen Namen. Heute kommen immer im August bis zu 120 Fahrzeuge, zieht sich die Fan-Gemeinde über 150 Kilometer weit bis Hannover und Wolfenbüttel. Längst präsentiert sich in dem kleinen Dorf am Hohen Holz nicht nur alte Landtechnik. „Von Moped bis Traktor, von Motorrad bis Lkw, vom K 700 bis zum ZT ist alles dabei, zeigen wir eine wirklich große Vielfalt“, berichtet Herbert Wilke.

Für ihn wird es ein besonderes, vor allem wohl auch schweres Schleppertreffen. Sein Sohn Oliver war der eigentliche Urheber des Treffens, hatte sich immer für alte Technik interessiert. Doch er ist leider viel zu früh verstorben, kann dieses Treffen nicht mehr miterleben. Aber Enkelsohn Jan Ole und Schwiegertochter Sandra ziehen weiter mit, setzten sozusagen die Leidenschaft fort. Und Herbert Wilke ist deshalb überzeugt: Auch das 10. Schleppertreffen wird nicht das letzte gewesen sein.

Beim Schleppertreffen finden sich die Leute vor allem zusammen, um ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen. Gegen Hunger und Durst gibt es Deftiges vom Grill und Getränke. „Wir organisieren kein Volksfest. Da wir kein Verein, sondern nur eine Interessengemeinschaft sind, danken wir der Stadt, dass sie uns unterstützt“, macht Herbert Wilke deutlich.

Klar, das Schleppertreffen ist für die Altbrandsleber Schlepperfreunde der Höhepunkt der Saison, diese beginnt übrigens immer im März in Bad Harzburg. Doch das ganze Jahr über haben Herbert Wilke, Hans-Jürgen Drosihn und Norman Droesler im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. So manchem „Scheunenfund“ oder Schrotthaufen muss noch neues Leben eingehaucht werden. „Im vergangenen Jahr haben wir auf dem Schleppertreffen so einen Schrotthaufen präsentiert. Eigentlich wollten wir ihn bis Sonntag fertig aufgebaut haben, doch wir schaffen es leider nicht“, meint Hans-Jürgen Drosihn. Die Schlepperfreunde schrauben und basteln so lange, bis das gute Stück wie „werksmäßig ausgeliefert“ aussieht.

Auch wenn die Saison der Ausstellungen und Treffen im Oktober vorbei ist, die Altbrandsleber Schlepperfreunde bewegen ihre Fahrzeuge immer. Brauchen sie zum Holzholen, Kartoffelroden oder ziehen im Winter die Schlitten der Kinder durch das Dorf.

10. Schleppertreffen Altbrandsleben am Sonntag, 9. August, ab 9 Uhr. Die Anreise ist am 8. August ab 13 Uhr zum Sportplatz möglich.