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Soziales Fähigkeiten erkennen und Fachwissen aneignen

In der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung in Oschersleben beginnt für Jugendliche der Berufsalltag.

Von Susann Gebbert 20.10.2016, 16:28

Oschersleben l Neue Gesichter sind im Berufsbildungsbereich der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung in Oschersleben zu sehen: Anfang September haben 15 junge Erwachsene ihre berufliche Bildung begonnen. Die meisten von ihnen sind zwischen 16 und 20 Jahren alt. In den nächsten zwei Jahren begeben sie sich auf die Suche nach ihren „oft unentdeckten“ Talenten und Fähigkeiten und bauen diese mit Hilfe der Betreuer Stück für Stück aus. „Das macht sie fit für ihre spätere Arbeit“, so Stiftungssprecherin Sabrina Gorges.

Die Bildungsmaßnahme gliedert sich in drei Abschnitte: Zunächst lernen die Jugendlichen im Eingangsverfahren die Bildungsbereiche Wäscherei, Hauswirtschaft und Montagen sowie Holz, Metall und den Garten- und Landschaftsbau kennen. Im zweiten Abschnitt, dem Grundkurs, erlangen die Teilnehmer in den jeweiligen Bildungsbereichen berufliche Kompetenzen und handwerkliche Fähigkeiten. Das zweite Ausbildungsjahr wird auch als Aufbaukurs bezeichnet. Hier wird die Vermittlung von praktischem und theoretischem Wissen vertieft. Am Ende des Kurses können die Auszubildenden in die Arbeitsbereiche der Werkstatt wechseln. Haben die Lehrlinge durch besondere Leistungen überzeugt, können sie eine weiterführende Ausbildung oder eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anschließen.

In der Stiftung wurden in den zwei Werkstätten für die berufliche Bildung insgesamt drei Bereiche eingerichtet. Die Lehrkräfte sind spezialisiert. So deckt Ute Illig am Neubrandslebener Weg die Ausbildungsinhalte Wäscherei, Hauswirtschaft und Montagen ab, während sich Kollegin Petra Gebhardt um Holz, Metall sowie den Garten- und Landschaftsbau kümmert. „Am Pfefferbach ist die berufliche Bildung integrativ angelegt“, sagt Christopher Ernst, Leiter soziale Dienste. „Die Teilnehmer sind also von Anfang an Teil des echten Arbeitslebens.“ Der größte Teil der Jugendlichen kommt aus den Förderschulen in Hamersleben und Schneidlingen. Die meisten von ihnen wohnen in der Region. „Dass wir 15 Neue haben, ist viel“, ordnet Ernst die Zahl ein. Zwei weitere mögliche Teilnehmer warten aktuell noch auf eine Zusage. „So ausgelastet und nachgefragt waren wir in den letzten Jahren nicht“, sagt Christopher Ernst.