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TischlereimuseumVon Hobelspan bis Geigenbau

Einblicke in die Welt der Tischlerei gewährte das Eilsleber Tischlereimuseum. Besucher konnten Instrumentenbauern auf die Finger schauen.

Von Hartmut Beyer 25.05.2016, 23:01

Eilsleben l Vor dem restaurierten Fachwerk gegenüber der Tischlerei machte ein riesiger Span auf das Museum aufmerksam, der auf einer Schälmaschine hergestellt worden war. „Um ihn in diesen Ausmaßen zu fertigen, habe ich einen geeigneten Baum aus dem Wald geholt“, berichtete Rüdiger Timme. „Der Span ist etwa 60 Zentimeter breit und wurde aus fünf bis acht Meter langen Bahnen aneinandergefügt.“

Der Span verfehlte seine Wirkung nicht. Meister Timme und seine Helfer konnten sich über einen regen Zuspruch zum diesjährigen Museumstag freuen. Schon kurz nach der Eröffnung am Sonntagmorgen trafen die ersten Besucher ein.

Die Mühe bei den Vorbereitungen hatte sich gelohnt. Und die war nicht gering gewesen, denn Altmeister Timme ist immer auf der Suche nach neuen Aspekten, Materialien oder Werkzeugen für das umfangreiche Tischlereimuseum: „Hinzugekommen sind zum Beispiel eine französische und eine römische Hobelbank, die ich nach Zeichnungen nachgebaut habe. Auch eine Beil-Ausstellung mit einigen Leihgaben des Börde-Museums ist neu.“

Höchst interessant war zudem die Möglichkeit, der Instrumentenbauerin Renate Fink aus Osterwieck über die Schulter zu schauen und mit ihr über Holz zu fachsimpeln. In Eilsleben arbeitete sie „live“ an einer Bass-Gamba. „Die Gamba ist ein Instrument, das ab dem 18. Jahrhundert nicht mehr verwendet wurde, jetzt aber wieder für alte Musikstücke gespielt wird“, erklärte sie. Ihre Instrumente werden unter anderem von Markus Kröll, Ibi Aziz, Jennifer Bullock, dem „New London Consort“ und dem Ensemble „Musicians of the Globe“ verwendet.