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Tunnelbau Das große Bauen liegt voll im Plan

Der Tunnelbau in Oschersleben startete vor drei Wochen mit Regenwasser-, Schmutzwasser-, Trinkwasser- und Datenleitungen.

Von Yvonne Heyer 07.04.2016, 01:01

Oschersleben l Ein Rundgang über die Baustellen in der Andersleber Straße, Schermcker Straße und Friedrichstraße/ Ecke Fabrikstraße machen die Dimensionen der Tiefbauarbeiten deutlich. Und doch können Oscherslebens Tiefbauamtsleiterin Annegret Stertz und Olaf Wachsmuth vom Trink- und Abwasserverband (TAV) Börde feststellen, dass die Arbeiten zum Verlegen der Schmutz- und Regenwasserkanäle im Zeitplan liegen.

Station 1 unseres Baustellenrundganges ist der Bahnübergang in der Anderslebener Straße. Hier sind alle Vorkehrungen für das Durchpressen eines Stahl-Schutzrohres mit der Nennweite 600 unter die Bahngleise getroffen. In das Schutzrohr kommt der neue Regenwasserkanal DN 400, der dann wieder an den Vorfluter nördlich der Bahngleise angebunden wird. Der große Bohrer hat seinen Platz in der Baugrube eingenommen, doch nach 31 Metern war mit dem Bohren Schluss. Ein Hindernis, welcher Art auch immer, bremste die Bauarbeiten aus. Nun muss auf der anderen Seite der Bahngleise aufgeschachtet werden, um nach der Ursache zu schauen.

Schon in der nächsten Woche muss der „Bohrer“ umziehen. Dann erfolgt die Durchpressung der Bahnlinie mit einem Stahl-Schutzrohr, 270 Millimeter, parallel zur Schermcker Straße. Dieses Schutzrohr wird die Trinkwasserleitung aufnehmen.

Auch wir haben inzwischen Station 2 unseres Baustellenrundganges und damit die Schermcker Straße erreicht. Auf unserem Weg dorthin passieren wir die Bahnlinie, kommen vorbei an den neu verlegten Signalkabeln. Das sind die aktuellen Arbeiten, die die Deutsche Bahn AG ausführt.

In der Schermcker Straße sind seit Baubeginn am 14. März rund 130 Meter des neuen Schmutzwasserkanals mit einer Dimension von 500 Millimetern verlegt worden. So wie es sich im Vorfeld abzeichnete, lagen alte Regenwasserkanäle genau auf der Höhe der neuen Schmutzwasserleitungen, so dass provisorische Regenwasserleitungen eingezogen werden mussten. „Im Zuge der Tiefbauarbeiten in der Schermcker Straße wurde die Geradeausspur der Straße stadtauswärts in die Mitte verschoben, um die rechte Straßenseite in das Baufeld zu integrieren und ausreichend Sicherheitsabstand zwischen den Baufahrzeugen und dem Autoverkehr zu haben. Der Fußgängerverkehr wird auf die westliche Straßenseite umgeleitet. Mit dem weiteren Baufortschritt ist der Zugang zur Augenarztpraxis Schiller weiter erschwert. Für die Bauphase ab dem 18. April wird deshalb eine provisorische Zuwegung über die Friedrichstraße/Arndtstraße angelegt. Dieser Weg ist allerdings nur zu Fuß begehbar. Für Patienten der Augenarztpraxis sind Kundenparkplätze beim Hagebaumarkt nutzbar, da in der Arndtstraße selbst Parkverbot besteht“, erklären Annegret Stertz und Olaf Wachsmuth.

Für die Bauarbeiten in der Schermcker Straße gilt, dass sich die weiteren Verlegearbeiten im Gehwegbereich auf der östlichen Seite dieser Straße fortsetzen. Dort kommen eine Trinkwasserleitung und ein Stromkabel zum Schmutzwasserkanal hinzu. Gleichfalls ist der dort vorhandene alte Regenwasserkanal abzureißen um Baufreiheit herzustellen. Um die Vorflut für das Regenwasser zu gewährleisten, werde ein provisorischer Kanal verlegt, der dann im Mai/Juni durch den Neubau des Regenwasserkanals abgelöst wird.

Station Nummer 3 unseres Rundganges befindet sich in der Friedrichstraße. Riesige Regenwasserkanäle werden hier in der Erde verschwinden. „Diese großen Dimensionen von 1,25 x 1,25 Meter sind notwendig, weil hier besonders viel Wasser ankommt, aber wir nur ein geringes Gefälle vorfinden“, erklärt Olaf Wachsmuth.

Begonnen haben die Bauarbeiten in der Friedrichstraße mit dem Einbau des Anfangschachtes für die Regenwasserverrohrung an der Straßeneinmündung.

„Für den künftigen Umleitungsverkehr ab dem 23. Mai muss der Kreuzungsbereich Fabrikstraße/Friedrichstraße an der Ecke der Kindertagesstätte aufgeweitet werden. Diese Arbeiten sind im vollen Gange. Der Bauzaun, der zur Kita hin aufgestellt wurde, wird zusätzlich durch Bauplatten verstärkt, um die Sicherheit des angrenzenden Spielplatzes zu gewährleisten“, ist von Annegret Stertz zu erfahren. Sie berichtet zudem, dass im Umfeld der Friedrichstraße auch die Verlegearbeiten für das Datenkabel der Stadtverwaltung im vollen Gange sind. Das Datenkabel schafft die Verbindungen zwischen der Stadtverwaltung im Peseckendorfer Weg und dem Rathaus.

Von den Bauarbeiten am Rande der Stadt ist auch das unmittelbare Stadtzentrum betroffen. Hier hatte eine Baustellenampel für Unmut und Staus gesorgt. Besagte Ampel war im Bereich der Umleitungsstrecke Berliner Straße/Lindenstraße aufgestellt worden. Noch am 23. März hatte die Volksstimme berichtet, dass es laut Leiter des Fachdienstes Straßenverkehr des Landkreises, Jürgen Till, keine Alternative zu dieser Baustellenampel geben könne. Andererseits sei die Ampelregelung kein Dogma und die aktuellen Entwicklungen würden angepasst. Und genau das ist nun geschehen.

Die Sperrkommission des Landkreises hatte jedoch noch im März entschieden, die Ampel auszuschalten und die Verkehrssituation an besagter Kreuzung zu beobachten. Dazu teilte Jürgen Till nun aktuell der Volksstimme mit: „Am vergangenen Montag wurde der Beobachtungszeitraum, in dem die Ampelanlage ausgeschaltet war, ausgewertet. Im Ergebnis ist festzustellen, dass diese Ampelanlage für die derzeitige Umleitungsführung nicht mehr notwendig ist und aus diesem Grunde zurück gebaut wird.“